Frankreichs Chanson-Ikone Françoise Hardy ist tot. Wie die Familie bestätigte, ist die Sängerin am späten Dienstagabend im Alter von 80 Jahren in einem Pariser Krankenhaus gestorben.
Ihre Karriere bestritt sie mit traurigen und melancholischen Liedern. Zu ihren größten Erfolgen zählte bereits ihr erstes Lied «Tous les garçons et les filles». Das Lied über Jungen und Mädchen ihres Alters auf der Suche nach Liebe verkaufte sich 1962 in nur wenigen Tagen mehr als vier Millionen Mal - und machte sie mit gerade mal 18 Jahren über Nacht zum Star.
Hardy hat mit ihrer zarten und fragilen Stimme und ihren einfühlsamen Liedern die romantische Seite mehrerer Generationen angesprochen. Auch in Deutschland war die Sängerin ein Begriff, wo sie mit «Frag den Abendwind» und «Ich sag' ja» bekannt wurde. Die Musikerin zierte in den 70er Jahren auch die Titelseiten zahlreicher deutscher Illustrierten.
Traurige Lieder und Melancholie waren Markenzeichen
Einsamkeit, Liebe, Sehnsucht und Abschied waren ihre wiederkehrenden Themen, in denen sie ihre Enttäuschungen zum Ausdruck brachte. «In der Musik mag ich vor allem traurige Lieder, die da treffen, wo es weh tut», sagte sie einmal dem Radiosender «France Culture». Die Melancholie sei ein Teil ihres Wesens.
Die hochgewachsene Französin galt in den 1960er Jahren als Stilikone. Sie trug Kreationen von namhaften Designern, darunter ein rund 38 Kilogramm schweres Metallkleid, trat in Londoner Studios auf und zählte Mick Jagger und Bob Dylan zu ihren Bewunderern.
Der Tod der Chanson-Ikone löste zahlreiche Reaktionen aus. Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati würdigte sie auf dem Portal X als eine Legende des Chansons, Frankreichs Premierminister Gabriel Attal sagte, dass sie im Leben der Franzosen verankert bleiben werde. Der Élyséepalast würdigte Hardy und ihre «samtene Stimme». Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte bezeichneten die Sängerin als ein Idol der Jugend, das zu einer Ikone des französischen Chansons geworden sei.