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Beethoven-Haus erwirbt Originalmanuskript des Komponisten

200 Jahre alte Notenblätter von Ludwig van Beethoven kommen nach Bonn. Die Noten waren zuvor an eine enteignete jüdischen Familie zurückgegeben worden. Von einer «Kostbarkeit» sprechen Forscher.
Prachteinband 4.Satz Beethoven-Streichquartett
Beethoven-Manuskript

Das Beethoven-Haus in Bonn hat mit Hilfe von öffentlichen und privaten Geldgebern ein bedeutendes Original-Manuskript des Komponisten Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) gekauft. Es handele sich um einen kompletten Satz aus dem 1825 komponierten Streichquartett B-Dur opus 130, teilte die Kulturstiftung der Länder in Berlin mit. Die Handschrift besteht aus neun Blättern mit 15 Seiten Notentext.

Spuren von Beethovens Arbeit 

An der Handschrift kann man nachvollziehen, dass auch ein Genie wie Beethoven schwer gearbeitet hat an der Komposition. Etwa wenn er die Noten überarbeitete, mit dem Messer radierte und dabei manchmal Löcher im Papier entstanden. 

Daniel Hope, Geiger und Präsident des Beethoven-Hauses, erklärte, man habe die letzte bekannte große Beethoven-Handschrift, die sich noch in Privatbesitz befand, erwerben können. An der Finanzierung beteiligt waren die Kulturstiftung der Länder, das Land Nordrhein-Westfalen, mehrere Stiftungen und private Spender.

Das Beethoven-Haus ist im Geburtshaus des Komponisten untergebracht. Dazu gehören Museum, Konzertsaal, Forschungsstätte und Archiv. Die Kultureinrichtung verfügt über die weltweit größte Beethoven-Sammlung mit Notenblättern, Bildern, Instrumenten sowie Alltagsgegenständen, wie etwa den Hörrohren, die der fast taube Komponist nutzte. 

Von Juni bis August 2025 ist eine Sonderausstellung zur Neuerwerbung geplant. Bei dem Autograph handelt es sich um den 4. Satz «Alla Danza tedesca» (Tanz nach deutscher Art) aus dem Streichquartett. 

Die Geschichte der Handschrift

Die Handschrift hat eine wechselvolle Geschichte. Sie befand sich seit den 1920er Jahren in den Händen der jüdischen Familie Petschek, die von den Nazis verfolgt wurde und 1938 Tschechien verließ. Ihr Besitz wurde beschlagnahmt. 2022 geschah die Restitution an die Nachkommen, die sich bereit erklärten, die Handschrift an das Beethoven-Haus zu verkaufen. 

Nordrhein-Westfalens Kulturministerin Ina Brandes (CDU) erklärte mit Blick auf die Geschichte, das Beethoven-Haus werde diesen Schatz in Ehren halten. Die Betreuerin der Sammlung, Julia Ronge, zeigte sich dankbar, «dass die Petschek-Nachfahren sich trotz ihrer Familiengeschichte dazu entschlossen haben, diese Kostbarkeit einer deutschen Institution zu überlassen». 

Der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann würdigte das Streichquartett opus 130 und besonders den Teil, dessen Manuskript nach Bonn kommt: Dieser «rhythmisch hochkomplexe, sperrig-stachelige» Satz habe für ihn immer eine riesige Rolle gespielt.

© dpa
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