Der deutsche Tischtennis-Nationalspieler Patrick Franziska hat erstmals öffentlich seine Enttäuschung darüber geäußert, dass er im Sommer nur als Ersatzmann des deutschen Teams zu den Olympischen Spielen in Paris fahren darf.
Die Entscheidung von Bundestrainer Jörg Roßkopf tue ihm «sehr, sehr weh», sagte der 31-Jährige vom 1. FC Saarbrücken eine Woche nach seinem Final-Einzug beim Grand-Smash-Turnier in Saudi-Arabien bei Sport1. «In dem Moment war ich in einem Loch und sehr enttäuscht. Und bin es immer noch. Jeder will zu Olympia, das war mein großes Ziel.»
Franziska ist aktuell der bestplatzierte deutsche Spieler in der Weltrangliste (Platz 9) und hat in diesem Jahr schon mehrere Erfolge gefeiert: Mit seinem Verein Saarbrücken gewann er die Champions League, als erster deutscher Profi erreichte er ein Grand-Smash-Finale, er besiegte den Weltmeister Fan Zhendong und den Olympiasieger Ma Long (beide China). Trotzdem zog ihm Bundestrainer Roßkopf bei seiner Nominierung die in den vergangenen Jahren erfolgreicheren Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Dang Qiu vor.
«Ich habe mit offenen Karten gespielt, wir haben mit offenen Karten gespielt. Wir haben klar gesagt, dass es ihn getroffen hat, er ist die Nummer vier», sagte Roßkopf. «Man kann lange diskutieren, warum und weshalb. Aber im Endeffekt ist es eine Entscheidung, die der Spieler dann zu akzeptieren hat.»