Negative Kommentare in den sozialen Medien haben Handball-Nationaltorhüter David Späth bei den Olympischen Spielen zur Höchstleistung getrieben «Ich bin ein junger Kerl, ich bin auf Social Media unterwegs und sehe Sachen, die über mich gesagt und geschrieben werden. Ich war frustriert und sauer, weil ich mir gedacht habe, ich habe mir meinen Platz hier verdient. Ich wollte zeigen, das ich hier zu Recht bin», sagte Späth, der nach einem schwächeren Start ins Turnier beim Sieg gegen Spanien schließlich überragte.
Mit starken Paraden in der Schlussphase ebnete der elf Jahre jüngere Vertreter von Stammkeeper Andreas Wolff dem DHB-Team den Weg ins Viertelfinale. Schon nach rund zwölf Minuten war der 22-Jährige für den enttäuschenden Wolff ins Spiel gekommen und vereitelte prompt drei aussichtsreiche Chancen der Spanier. Als nach 60 Minuten der erlösende Abpfiff ertönte, stürmte das gesamte Team auf den emotionalen Schlussmann zu.
Etwas Glänzendes als Ziel
Ein Moment, an den sich Späth später kaum noch erinnern konnte. «Das war einfach eine Reizüberflutung, dass ich diesen Ball gehalten habe und dem Team geholfen habe», berichtete der Bundesliga-Keeper von den Rhein-Neckar Löwen über die Gefühlsexplosion nach dem hart erkämpften 33:31.
Das Ticket fürs Viertelfinale haben Deutschlands Handballer schon vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Slowenien am Sonntag gebucht. Der Umzug nach Lille, wo die K.o.-Phase gespielt wird, ist den DHB-Herren sicher. «Ich will mich jetzt nicht ausruhen», kündigte Späth an. «Das wichtigste ist bei allem, dass wir solche Spiele gewinnen und mit was Glänzendem nach Hause fahren.»
Bundestrainer Alfred Gislason attestierte seinem jungen Schützling eine herausragende Leistung. «Der ist natürlich eine unglaubliche Stimmungskanone und hat der Abwehr einen Schub gegeben», lobte der Isländer.