Deutschlands erste Olympia-Wellenreiterin Camilla Kemp reist mit großen Zielen, aber auch etwas Angst zu den Sommerspielen. «Es gibt auf jeden Fall Chancen auf eine Medaille», sagte die 28-Jährige über den Wettkampf, der Ende Juli vor Tahiti ausgetragen werden soll. Sie und ihre Konkurrentinnen surfen dann die weltberühmte Welle von Teahupo'o.
«Teahupo'o ist eine Welle, die sehr, sehr gefährlich ist - eine der stärksten Wellen der Welt», sagte Kemp bei einem Termin in der Surftown MUC, wo nördlich von München eine künstliche Welle gebaut wurde. Mit Blick auf Olympia ergänzte sie: «Es macht das Event sehr spannend für die Zuschauer, aber sehr angsteinflößend für uns Surfer. Es ist die kräftigste Welle, die ich je gesurft bin.»
«Volles Risiko gehen»
Kemp, die die den Wettkampfort bisher aus einem Trainingslager kennt, sprach von einer riesigen Herausforderung. «Das ist eine Welle, die man nicht sicher surfen kann. Man muss volles Risiko gehen.» Die Welle im Südpazifik bricht über einem flachen Riff, auf dass die Surferinnen und Surfer bei einem Sturz aufschlagen können. «Die Angst wird dazugehören. Das muss ich einfach akzeptieren», sagte Kemp und kündigte an, einen Helm tragen zu wollen.
Als erste deutsche Surferin, die es zu den Olympischen Spielen geschafft hat, will Kemp auch ein Vorbild für andere Wellenreiterinnen sein. «Ich finde es wunderschön, dass wir Frauen unser Können auch auf so einer großen und gefährlichen Welle zeigen. Das ist ein Schritt, den wir auf jeden Fall gehen müssen und ich bin froh, dass ich dazugehöre», sagte die Sportlerin, die in Portugal aufgewachsen ist.
Auch Tim Elter, der die deutschen Wellenreiter bei Olympia vertritt, geht selbstbewusst in seine Olympia-Mission. «Ich weiß, dass ich nicht ohne Grund zu den 24 Männern gehöre bei Olympia», sagte der 20-Jährige. «Ich weiß, dass ich mich durchsetzen kann und deswegen ziele ich auf jeden Fall auf eine Medaille.»