Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze hat nach einem weiteren Weltrekord die Rückkehr auf das Oval offen gelassen. Nach ihrer Bestzeit über 500 Meter fliegend in 27,063 Sekunden im Berliner Velodrom verkündete die 26-Jährige ihren Verzicht auf die Welttitelkämpfe vom 16. bis 20. Oktober im dänischen Ballerup.
«Ich fahre die WM nicht und mache jetzt eine längere Pause. Mein Kopf muss die nächsten Wochen mal was anderes machen», sagte die Bronzemedaillen-Gewinnerin von Paris. Gemeinsam mit ihrem Trainer und Lebensgefährten Maximilian Levy geht es auf die Malediven.
Ein Karriereende schließt Hinze aus, lässt aber offen, wie lange sie noch Titeln und Zeiten hinterherjagen wird. «Ich würde jetzt Los Angeles 2028 nicht ausschließen, aber vier Jahre ist schon eine lange Zeit. Ich denke, ich schaue jetzt von Jahr zu Jahr», sagte Hinze - auch noch etwas demotiviert durch die Ergebnisse in Paris.
Frust in Paris
Wie in Berlin hatte die gebürtige Hildesheimerin bei den Olympischen Spielen mehrfach Bestzeiten angeboten, am Ende gab es Bronze im Teamsprint zusammen mit Pauline Grabosch und Lea Friedrich, Platz fünf im Keirin und Platz sechs im Sprint. «Ich kann mir nichts vorwerfen. Trotzdem ist es schwierig, das Ergebnis zu akzeptieren. Nach Tokio 2021 war es jetzt schon das zweite Mal, dass andere Nationen besser waren als wir», sagte Hinze, die in Japan zusammen mit Lea Friedrich Silber im Teamsprint gewonnen hatte.
Zwischen Tokio und Paris hatten die deutschen Sprinterinnen den Kurzzeitbereich bei WM und EM dominiert, gewannen von 2020 bis 2023 viermal in Folge das Regenbogentrikot im Teamsprint - der ersehnte Olympiasieg blieb aber auch in Paris aus.