Der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) beendet auch die Olympischen Spiele in Paris ohne Medaille. Einen Tag nach Matyas Szabo scheiterte auch Florettfechterin Anne Sauer vor der eindrucksvollen Kulisse im edlen Grand Palais im Viertelfinale. Die 33-Jährige verlor gegen die italienische Weltmeisterin Alice Volpi mit 12:15. Wie schon 2016 in Rio de Janeiro und 2021 in Tokio geht der einst so erfolgsverwöhnte Verband damit leer aus.
Der DFeB war mit seinem kleinsten Olympia-Aufgebot seit 68 Jahren nach Paris gereist - mit gerade mal zwei Sportlern. Säbelfechter Szabo unterlag bei seinen insgesamt dritten Spielen im Viertelfinale am Samstag auf dramatische Art und Weise dem Ägypter Ziad Elsissy. Sauer siegte bei ihrer Olympia-Premiere zunächst gegen die Ägypterin Malak Hamza (15:3) und dann gegen Chan Nok Sze Daphne aus Hongkong (15:8). Gegen die langjährige Weltklasse-Athletin Volpi ereilte sie dann aber das Aus.
Sportdirektor erwartet langen Prozess
Der Abwärtstrend der deutschen Fechter sei schon länger zu beobachten und habe verschiedene Gründe, sagte Sportdirektor Tobias Kirch der Deutschen Presse-Agentur. Man befinde sich im Umbruch. Er hoffe, dass man bei den Spielen 2028 in Los Angeles wieder ein größeres Team am Start habe. «Aber ich glaube, bis wir wirklich wieder erfolgreich sein können, brauchen wir mindestens acht Jahre», meinte Kirch, der seit Mai 2023 im Amt ist.