Leroy Sané hat im Teamquartier der Fußball-Nationalmannschaft seinen Meister gefunden - zumindest am Schachbrett. «Ich habe bisher nur gegen Jamal gespielt. Also, gut bin ich darin nicht, ich kenne die Regeln», erzählte der Offensivspieler vom FC Bayern München von einer Freizeitbeschäftigung der DFB-Profis im EM-Quartier in Herzogenaurach. Größeres Talent beim königlichen Spiel wollte der 28-Jährige für sich ausdrücklich nicht reklamieren. Im Gegensatz zum Kollegen Jamal Musiala.
«Ich habe ein bisschen gespielt, um Jamal zu ärgern», erzählte Sané gut gelaunt. Gewonnen? Nein. «Habe ich nicht», sagte er. Sané ist also der Neuling in der sogenannten Schach-AG im DFB-Team, zu der neben Musiala auch noch Joshua Kimmich gehört. Musiala hatte jüngst in einem «Spiegel»-Interview berichtet, dass er gegen den weiteren Münchner Fußballer mit Schach-Leidenschaft wiederum noch keine Chance habe. «Na ja, ich bin auf jeden Fall noch nicht gut genug, gegen ihn zu gewinnen», sagte Musiala.
Das Schach-Spiel selbst sei aber eine Hilfe für das Fußball-Spiel auf höchstem Niveau. «Im Schach muss ich viel nachdenken. Über die eigenen nächsten Schritte, über den Gegner, und welche nächsten Züge er auf dem Brett wohl machen wird. Ich muss antizipieren. Genau das mache ich auch als Fußballer», sagte Musiala. Sané - Typ Läufer - wird seinen Kollegen bestimmt noch einmal herausfordern. Und sei es nur, um ihn ein bisschen zu ärgern.