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Dänen-Trainer im Fokus: Hjulmand hofft auf 70-Millionen-Mann

Die Kritik an Dänemarks Coach Kasper Hjulmand ist wieder abgeebbt. Ein Ausrutscher gegen Serbien hätte womöglich aber unangenehme Folgen. Ein Sturmjuwel soll auch dem früheren Mainzer helfen.
Kasper Hjulmand
Die Kritik an Dänemarks Coach Kasper Hjulmand (r) ist wieder abgeebbt. © Swen Pförtner/dpa

Kasper Hjulmand kennt Rasmus Højlund schon seit dessen frühester Kindheit. Dass er mal gemeinsam mit ihm bei einer Fußball-EM im Fokus stehen würde, hätte Dänemarks Nationaltrainer damals, als er noch mit Højlunds Vater Anders zusammenspielte, aber wohl nicht geahnt. «Er hat alles, um einer der besten Stürmer der Welt zu werden. Weil er aus Niederlagen seine Lehren zieht», lobte Hjulmand den Angreifer zuletzt. «Wir wollen Rasmus in Schwung bringen und ihn Tore schießen lassen, aber das wird kommen, wenn er so weiterarbeitet wie bisher.»

Die Skandinavier gehen nach dem Punktgewinn gegen England mit großer Zuversicht ins abschließende Gruppenspiel gegen Serbien am Dienstag (21.00 Uhr). Ein mögliches Achtelfinale gegen Gastgeber Deutschland winkt. Gleichzeitig droht aber auch die nächste Bauchlandung bei einem großen Turnier nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2022 in Katar. Coach Hjulmand steht besonders im Blickpunkt. Und könnte das erste EM-Tor seines 70-Millionen-Stürmers Højlund bei der Partie in München gut gebrauchen.

«Ich weiß, dass wir lange Zeit auf so ein Spiel gewartet haben», gestand der 52-Jährige nach dem 1:1 gegen Titelmitfavorit England. «Leidenschaft», «Qualität» und «Feuer» habe sein Team am vergangenen Donnerstag in Frankfurt gezeigt, meinte Hjulmand. Der verdiente Zähler gegen die Three Lions hellte die Stimmung in der Heimat nach dem biederen 1:1 gegen Außenseiter Slowenien zum Auftakt wieder auf und ließ die Kritik am früheren Mainzer Bundesliga-Coach etwas abebben. Sollte der Einzug in die K.o.-Phase gegen Serbien noch verspielt werden, dürfte es aber neue unangenehme Fragen geben.

Peinliche Patzer in der EM-Qualifikation

Bei der EM vor drei Jahren war Hjulmand noch der gefeierte Mann in Dänemark. Trotz des Dramas um seinen Mittelfeld-Superstar Christian Eriksen, der im ersten Gruppenspiel gegen Finnland einen Herzstillstand erlitten hatte, führte er seine Elf damals sensationell bis ins Halbfinale. Auch die anschließende Qualifikation für die WM gelang souverän. Aus Katar verabschiedeten sich die Dänen mit nur einem Punkt und einem Tor dann aber frühzeitig.

Und nun? Vor dem Turnier wurden die Skandinavier hinter England als klar stärkstes Team in der Gruppe C gehandelt. Dass es ihnen an Konstanz fehlt, hatten sie aber schon in der Quali nicht verbergen können. Gegen Fußball-Zwerg San Marino gab es gerade mal einen mauen 2:1-Sieg, gegen Kasachstan sogar eine 2:3-Niederlage. Es waren gewaltige Kratzer, die sich Hjulmand eingehandelt hat. Sollte sein Team jetzt auch noch in der EM-Vorrunde scheitern, stünde die Fortsetzung seiner Arbeit trotz Vertrags bis 2026 womöglich zur Diskussion.

Manchesters Højlund noch nicht in Fahrt

Dafür, dass es nicht so weit kommt, soll auch Sturmjuwel Højlund sorgen. Der 21-Jährige hat in seiner persönlichen Entwicklung einen rasanten Aufstieg, bei dieser EM aber einen Stotterstart hingelegt. Sieben Tore in acht Quali-Partien erzielte der Stürmer, für den Manchester United vergangenen Sommer fast 74 Millionen Euro an Atalanta Bergamo überwiesen hat. Neben Stratege Eriksen ist Højlund der größte Hoffnungsträger der Dänen. In den ersten beiden Turnierspielen blieb er aber weitgehend blass - und ohne Treffer.

Das soll sich am Dienstag ändern. Mit Blick auf die große Fan-Unterstützung fühle sich das Turnier wie eine «Heim-EM» an, meinte der Leipziger Yussuf Poulsen. Und die soll nach Möglichkeit noch eine Weile weitergehen.

© dpa ⁄ Christoph Lother und Maximilian Wendl, dpa
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