In einem denkwürdigen Zweitliga-Spiel hat der FC Schalke 04 eine 3:0-Führung verspielt und gegen Darmstadt 98 noch verloren. Das Team von Trainer Karel Geraerts musste beim 3:5 (3:1) einen krachenden emotionalen Rückschlag hinnehmen. Die Gelsenkirchener und sein Coach rutschen immer tiefer in die Krise. Schon vor dem Spiel war über Geraerts' Zukunft spekuliert worden, sollte er erneut nicht gewinnen. Nun wird es wohl ganz eng. Darmstadts neuer Trainer Florian Kohfeldt gelang dagegen der frenetisch bejubelte erste Sieg in seiner zweiten Partie mit den Hessen.
Tobias Mohr in der 14. Minute, Moussa Sylla (34.) und Ron Schallenberg (39.) sorgten vor 61.021 Zuschauern frühzeitig für eine scheinbar beruhigende Schalke-Führung. Fraser Hornby (45.+5/Handelfmeter), Dreifach-Torschütze Isac Lidberg (56./76./87.) und Sergio López (90.+7) verhalfen Darmstadt mit ihren Toren aber zu einem sensationellen Comeback. Darmstadt hat nun fünf, Schalke nach sechs Partien vier Punkte.
Schalke zunächst überlegen
Den Gastgebern gelang ein starker Start. Schalke präsentierte sich griffig in den Zweikämpfen und hatte durch Sylla früh die erste Chance. Der 24-Jährige scheiterte jedoch an Marcel Schuhen. Bei Mohrs Freistoß aus 17 Metern kam der Darmstädter Torwart dann aber nicht einmal in die Nähe des Balles.
Mit der Führung im Rücken kontrollierte Schalke die Partie zunächst. Darmstadt wurde nur durch Distanzschüsse gefährlich - und das auch nur in Ansätzen. Das 2:0 war fast folgerichtig. Sylla stocherte den Ball über die Linie, nachdem das Spielgerät zuvor am Pfosten gelandet war. Und die Gelsenkirchener legten nach, ließen sich auch von einem kurzen Strom- und Lichtausfall in der Arena nicht aus dem Konzept bringen. Mittelfeldspieler Schallenberg gelang das 3:0, beim TV-Sender Sky war das Tor wegen des Stromausfalls nicht zu sehen.
Darmstadt schien schon geschlagen, kam aber furios zurück. Zunächst verwandelte Hornby einen Handelfmeter sicher zum 1:3. Schalke hatte anschließend große Chancen auf das vierte Tor, doch stattdessen traf Darmstadt noch dreimal: Lidberg ließ die mitgereisten Fans mit einem Hattrick ausgelassen jubeln, ehe López den Schlusspunkt setzte.