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Besonderer Schutz für alte Buchenwälder beendet

Dürre im Sommer hat Hessens Wäldern stark zugesetzt. Daher ist das Fällen mancher alten Laubbäume verboten worden. Doch nicht für immer. Naturschützer sind entsetzt.
Alte Buchen
Drei ineinander verwachsene Buchen stehen im nordhessischen «Urwald Sababurg». © Uwe Zucchi/dpa

Der besondere Schutz für bestimmte alte Buchen in Hessen ist Vergangenheit - auch diese Bäume dürfen wieder gefällt werden. Im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Landesregierung heißt es: «Das Einschlagmoratorium für alte Buchen im Staatswald werden wir beenden und eine nachhaltige und naturverträgliche Nutzung der Bestände und natürliche Verjüngung und Waldentwicklung auf den Flächen wieder ermöglichen.» Das CDU-geführte Forstministerium in Wiesbaden teilt der Deutschen Presse-Agentur mit: «Das Moratorium war von Beginn an befristet.» Von Naturschützern kommt Kritik - sie sehen in vielen alten Laubbäumen ein Artenparadies.

Angesichts der erheblichen Waldschädigungen durch den Klimawandel mit mehreren trockenen Sommern war das Einschlagmoratorium im Oktober 2020 in Zeiten der damaligen schwarz-grünen Landesregierung für geschlossene ältere Buchenbestände in sogenannten Natura 2000-Gebieten im Staatswald ausgesprochen worden. Laut Forstministerium war seinerzeit nicht absehbar, «wie rasch und wie gravierend diese Entwicklung fortschreiten würde». Nach drei Jahren sei der besondere Schutz vor Fällungen dieser Bäume auf insgesamt 14 456 Hektar Waldfläche in Hessen am 30. September 2023 ausgelaufen.

Eine Expertengruppe hatte dem Forstministerium zufolge die Situation analysiert. Danach würden nun in diesen alten Buchenbeständen «sehr naturnahe und behutsame Waldbauverfahren angewendet». Das Ministerium verweist auch auf gesetzlich verankerte Nutzfunktion von Baumbeständen. Es betont, «dass durch das Moratorium jährlich circa 120.000 Festmeter Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung nicht geerntet werden konnten und der Holzwirtschaft nicht zur Verfügung standen. Für heimische Holz verarbeitende Betriebe führte das zu Schwierigkeiten aufgrund der Verknappung des erforderlichen Rohstoffes.»

Das Ministerium erläutert aber auch, dass das Land Hessen in seinem Staatswald zehn Prozent der Fläche - rund 32.000 Hektar - aus der forstlichen Bewirtschaftung herausgenommen habe: «Hierbei handelt es sich zum größten Teil um alte Buchen- und Eichenwälder» ohne menschliche Eingriffe.

Der Ehrenvorstand des hessischen Naturschutzbundes (Nabu), Gerhard Eppler, nennt die Beendigung des besonderen Schutzes alter Buchen fatal. Gerade solche Bäume trügen enorm zur Artenvielfalt bei. «Die Bestände über 100-jähriger Buchen in Hessen sind schon verschwindend gering. Sie müssen erhalten werden», sagt der Biologe. Mehr als junge Bäume könnten solche alten Exemplare etwa von Spechten und in der Folge auch von etlichen anderen Vogelarten gut als Bruthöhlen genutzt werden. Selbst eine abgestorbene alte Buche könne beispielsweise für bestimmte Käfer einen wertvollen Lebensraum bieten.

© dpa
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