Vor 1000 Jahren war Hollingstedt an der Treene so etwas wie der Nordseehafen von Haithabu und später des mittelalterlichen Schleswigs an der Schlei. Wie es hier damals ausgesehen haben könnte, soll nun mit einem «Fenster in die Vergangenheit» Besuchern und Besucherinnen des Ortes näher gebracht werden, wie das Archäologische Landesamt am Mittwoch mitteilte.
Nach Hollingstedt kamen die Handelsschiffe von der Nordsee über die Flüsse Treene und Eider. Die Händler mussten dann nur noch die 16 Kilometer schmale Landenge zwischen Hollingstedt und Haithabu überwinden und vermieden so die gefährliche Fahrt um die Nordspitze Dänemarks. Der Landweg verlief nördlich des Danewerks, das hier sein westliches Ende findet. Südöstlich der heutigen Brücke lag der Hollingstedter Hafen.
Heute ist von dem geschäftigen Treiben, das hier einmal geherrscht haben muss, nichts mehr zu sehen. Ein Problem, das die Archäologen öfter haben, sagte der Welterbebeauftragte des Landesamtes, Matthias Maluck.
Das Fenster befindet sich unweit der Kirche und des neu errichteten Rastplatzes mit zwei Infotafeln. Es ist das zweite dieser Fenster am Welterbe. In Stexwig wurde bereits das Sperrwerk vor Reesholm visualisiert. Weitere Fenster in der Region sind geplant. «Wir versuchen, dass Welterbe sichtbar zu machen», sagte Astrid Hummel vom Welterbeverein Haithabu-Danewerk. Der ehemalige Grenzwall Danewerk und die Wikingersiedlung Haithabu gehören seit 2018 zum Unesco-Welterbe.