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Aktuelle Konflikte: Bischöfe definieren Frieden

Vor dem Hintergrund der Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen haben die katholischen deutschen Bischöfe ein neues Friedenswort vorgelegt. Das 175 Seiten starke Dokument schließt an die Vorgängerschrift aus dem Jahr 2000 an, die noch unter dem Eindruck der Entwicklungen nach dem Zusammenbruch des früheren kommunistischen Ostblocks stand. In dem neuen Papier «Friede diesem Haus» definieren die Bischöfe auch, unter welchen Bedingungen Gewaltanwendung legitim ist.
Kirche
Eine christliche Kirche im Morgengrauen. © Bernd Wüstneck/dpa

Das am Mittwoch bei der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Augsburg vorgestellte Friedenswort wolle die Brücke zwischen reinem Pazifismus einerseits und der Legitimität des Einsatzes militärischer Gewalt andererseits schlagen, wie DKB-Vorsitzender Georg Bätzing erläuterte. «Wir sind nicht blauäugig», sagte er. Bätzing betonte das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung. Der Einsatz militärischer Gewalt bleibe als Ultima Ratio, als letztes Mittel, und könne sogar geboten sein. «Aber auch die Gegengewalt unterliegt ethischen Begrenzungen, die wir als Kirche zur Sprache bringen müssen», meinte er auch im Hinblick auf den Krieg im Nahen Osten.

Bätzing und der Augsburger Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der DBK-Kommission Weltkirche, sagten, dass es sich bei dem neuen Friedenswort nicht um ein Lehrdokument der Kirche handele. Es sei ein Lagebericht und solle Grundlage für eine Debatte über den Frieden sein. Zum Zeitpunkt des Angriffs Russlands auf die Ukraine hatte die Arbeit an dem Dokument bereits begonnen. Dieser Krieg wurde dann noch wesentlich in das Buch eingearbeitet, mit dem Konflikt in Gaza war dies aufgrund der kurzen Zeit so nicht mehr möglich.

In den vergangenen Jahren habe eine Rückkehr der Politik der Großmächte stattgefunden, meinte Meier. Diese gehe «einher mit der Macht des Stärkeren anstelle der Stärke des Rechts». In dem Friedenswort wird ausgeführt, dass durch den Überfall Russlands auf die Ukraine daher auch die Notwendigkeit einer entsprechend ausgestatteten Armee als Vorsorge gegen Gefährdungen offenkundig geworden sei.

Die Bischöfe sehen gegenwärtige Rüstungsanstrengungen «als unverzichtbares Element einer verantwortlichen Politik», fordern aber weiterhin ein Ende des Wettrüstens und eine internationale Rüstungskontrolle. Atomwaffen seien weiter nur vorübergehend als Abschreckung legitim, die nukleare Abrüstung müsse aber wieder auf die Tagesordnung der Weltgemeinschaft kommen.

© dpa
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