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Wegen Frostschäden: Weniger Obst aus Thüringen

Ein schwieriges Jahr vor allem für Thüringens Obstbauern: Die Frostschäden aus dem Frühjahr schlagen sich in der Erntestatistik nieder. Auch beim Getreide fuhren die Bauern weniger ein.
Frostschäden
Im Frühjahr sind in Thüringen zahlreiche Süß- und Sauerkirschen erfroren. (Symbolbild) © Patrick Seeger/dpa

Die Obsternte ist in Thüringen in diesem Jahr wegen Frostschäden schlecht. Im Vergleich zum Vorjahr ernteten die Bauern 85 Prozent weniger Äpfel pro Hektar, wie das Landesamt für Statistik anlässlich der Erntedankfeier mitteilte. Auch das langjährige Mittel unterschritt die Apfelernte mit 4,4 Tonnen pro Hektar um 83 Prozent. Von Ernteausfällen betroffene Landwirte können Frosthilfen beim Landwirtschaftsamt beantragen.

An Süßkirschen büßten die Landwirte rund 5 Tonnen pro Hektar ein - damit fällt der Hektarertrag im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent geringer aus. Rund 4 Tonnen Sauerkirschen ernteten die Bauern pro Hektar, der Wert liegt laut Statistik rund 57 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Getreideernte ebenfalls unterdurchschnittlich

Die Getreideernte fiel ebenfalls um 5 Prozent kleiner als im Vorjahr aus - der Hektarertrag allerdings lag circa 3 Prozent über dem langjährigen Mittel. Die Landwirte fuhren insgesamt etwa 2,3 Millionen Tonnen an Getreide ein, damit erwirtschafteten Thüringens Bauern rund 7 Prozent der gesamtdeutschen Getreideernte. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte die Anbaufläche um 7.900 Hektar, wie die Daten zeigen. Mais zählt das Statistikamt nicht zu den Zahlen der Getreideernte.

Unterdurchschnittlich fiel auch die Ernte des Winterraps aus: Mit 300.900 Tonnen lag der Ertrag rund 10 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Gegenüber dem Vorjahr fällt der Hektarertrag den Daten zufolge um 13 Prozent kleiner aus. Thüringens Anteil an der gesamtdeutschen Rapsernte beträgt 8 Prozent.

Bauernverband: Enttäuschende Ernte

Der Thüringer Bauernverband sprach in einer Mitteilung von einer überwiegend enttäuschenden Ernte in diesem Jahr und von gemischten Gefühlen bei den Bauern. Die Bestände, besonders bei Getreide und Raps, hätten im Frühjahr einen guten Eindruck gemacht - bis in einer Aprilnacht die Temperaturen in Thüringen auf etwa minus zehn Grad sanken. Die Frostschäden forderten laut Bauernverband ihren Tribut in der Ernte.

Stetiger Niederschlag im Frühjahr führte dem Verband zufolge zu Pilzkrankheiten und Fäulnis, etwa beim Raps. Regen und Hagel trafen Raps dann noch einmal während der Ernte - und reduzierten den Ertrag weiter. Grünland, Wiesen und Weiden hingegen profitierten von der Witterung, wie es hieß. Die Futterversorgung für die Tiere sei gesichert.

© dpa
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