Der Ausbau des Wasserstoff-Kernnetzes in Sachsen ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber, Ralph Bahke, stellte die Bundesnetzagentur die genehmigte Planung für das deutschlandweite Kernnetz vor, wie das sächsische Wirtschaftsministerium mitteilte. In Sachsen sollen die Regionen Dresden, Leipzig und Meißen sowie später die Lausitz und Zwickau an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen werden. Demnach erfolgt die Anbindung weiterer Städte und Gemeinden im Rahmen der regulären Netzentwicklungsplanung, die sich bereits in der Vorbereitung durch die Netzbetreiber befindet.
Hoffnungsschimmer für energieintensive Unternehmen
«Der Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes ist ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort Sachsen», sagte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig. Nach Angaben des SPD-Politikers könnten erste energieintensive Unternehmen in Sachsen, die seit der russischen Invasion in der Ukraine unter den gestiegenen Energiekosten leiden, künftig ihre Energieversorgung auch mit Wasserstoff sichern und sich so unabhängiger und umweltfreundlicher als bisher aufstellen. «Durch den heutigen Beschluss der Bundesnetzagentur besteht nun die notwendige Planungssicherheit», so Dulig. Die Landesregierung wolle sich weiterhin dafür einsetzen, dass möglichst schnell für alle Regionen Sachsens Planungssicherheit geschaffen wird.
Hochgesteckte Ziele für ein riesiges Netzwerk
Das Wasserstoff-Kernnetz bildet die Grundlage für den Hochlauf der deutschen und europäischen Wasserstoffwirtschaft, indem es Wasserstoff-Produzenten, -Importeure, -Speicher und -Verbraucher miteinander verbindet. Es soll die zukünftige Versorgung der Wirtschaft, des Verkehrs und der Energieversorgung sicherstellen und nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern.
Mit einer geplanten Länge von rund 9.040 Kilometern und einer maximalen Leistung von fast 100 Gigawatt soll das Wasserstoff-Kernnetz das weltweit größte und leistungsstärkste Wasserstoff-Pipelinesystem werden. Den Angaben zufolge beginnt der Aufbau des Kernnetzes 2025 und soll bis 2032 größtenteils abgeschlossen sein.
Künftige Staatsregierung nun in der Verantwortung
Der sächsische Energieminister Wolfram Günther nannte die genehmigte Planung «ein sehr gutes Signal für das Energie- und Industrieland Sachsen». «Mit dem Wasserstoff-Hub in der Region Leipzig und mit dem Industriebogen Meißen profitieren echte Leuchttürme vom Kernnetz», so der Grünen-Politiker. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sei eine riesige wirtschaftliche Chance für Sachsen und von enormer strategischer Bedeutung, damit das Energie- und Industrieland Sachsen klimaneutral wird. Die künftige sächsische Staatsregierung sei nun in der Verantwortung, diesen erfolgreichen Prozess fortzuführen. Künftig müssten weitere Regionen an das Netz angebunden werden.