Der Bund der Steuerzahler rügt den aus seiner Sicht unnötigen Umbau einer Bundesstraße im Burgenlandkreis. Insgesamt sei für rund 500.000 Euro ein jahrelang genutzter, etwa 100 Meter langer Straßenabschnitt neu ausgebaut worden, nur um eine S-Kurve zu begradigen, heißt es im neuen «Schwarzbuch» der Organisation. Diese Korrektur sei wenig nachvollziehbar, da die bisherige Strecke den fließenden Verkehr nicht behindert habe, hieß es.
Das Infrastrukturministerium sieht es anders. Die Baumaßnahme sei erforderlich gewesen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Bei der Sanierung vor einigen Jahren sei zunächst ein Provisorium errichtet worden, da ein Eigentümer eines Flurstückes im Umland nicht bereit war, einen Teil seiner Fläche für die Realisierung des Vorhabens zur Verfügung zu stellen. Nun seien «die nicht regelkonformen Radien» beseitigt worden, hieß es. «Alles in allem entsprach das Provisorium nicht den Anforderungen an eine Bundesstraße mit entsprechender Verkehrsbelegung.»
Den Steuerzahlerbund überzeugt das nicht. «Wieso eine vollkommen intakte Straße wieder aufgerissen und grundhaft neu ausgebaut werden musste, bleibt wenig nachvollziehbar, insbesondere auch deshalb, weil sie schon jahrelang ohne Probleme befahren wurde und keine Einschränkung für den fließenden Verkehr verursachte», so die Einschätzung.