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Späte Fördermittel und Fachkräftemangel bei Restauratoren

Restauratoren sind oft direkt oder indirekt von Fördergeldern der öffentlichen Hand abhängig. Das führt mitunter zu mehr als Frustration bei den Fachleuten.
Glaswerkstatt am Erfurter Dom
Restauratoren speziell für Glasmalerei gehören zu den Fachkräften bei denen laut Thüringer Fachleuten besonderer Mangel herrscht. (Archivbild) © picture alliance / ZB

Fachstellen sehen ein erhebliches Nachwuchsproblem im Bereich Restaurierung auf Thüringen zukommen. «Auf absehbare Zeit werden wir vor einem richtigen Fachkräftemangel stehen», sagte Veit Gröschner, stellvertretende Vorsitzender der Thüringer Landesgruppe im Verband der Restauratoren. Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sieht derzeit besonders eine Personalnot etwa bei den Bereichen Glasmalerei, Metall- und Steinkonservierung. 

Ein Problem sehen Gröschner und das Landesamt in der wegbrechenden akademischen Ausbildung. So wurde etwa an der Fachhochschule Erfurt der Studiengang 
«Konservierung und Restaurierung» gestrichen. Gleichzeitig wechselten selbst Restauratoren mit abgeschlossenem Studium wegen längst nicht immer attraktiven Arbeitsbedingungen in andere Berufe, so Gröschner.

Abhängigkeiten von Fördergeldern

Der Fachmann verweist etwa auf die Abhängigkeit von Fördermitteln der öffentlichen Hand, ohne die etliche Restaurierungsprojekte häufig nicht machbar wären. «In diesem Jahr war es für Restauratoren besonders schwierig, die Fördermittelzusagen kamen erst spät im August», monierte Gröschner. Gleichzeitig müssten die Abrechnungen für die geförderten Aufträge aber immer Ende des Jahres stehen. Die Gelder dürften nicht erst im Folgejahr Verwendung finden. So gebe es monatelang keine Aufträge und gleichzeitig entstehe zum Jahresende Zeitdruck, kritisierte Gröschner. Aus seiner Sicht müssten die zeitlichen Vorgaben, die mit Fördergeldern einhergehen, gelockert werden.

Der ganze Umfang des Fachkräftemangels werde sich in den kommenden Jahren spürbar bemerkbar machen, heißt es aus dem Landesamt für Denkmalpflege. Denn dann würden viele derzeit noch Aktive in den Ruhestand gehen, ohne dass Nachfolger in Sicht sind. Gröschner kennt das Problem persönlich: Erst nach langjähriger Suche habe er inzwischen eine Nachfolge für seinen Betrieb in Aussicht.

© dpa
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