Bremen denkt über sogenannte Schnittschutzschals für Polizistinnen und Polizisten nach, die gegen Messerangriffe schützen sollen. «Wir finden die Idee von schnittfesten Schals gut», sagte ein Sprecher des Bremer Innensenators. Man sei aber noch in Abstimmung mit anderen Bundesländern, um bei der Beschaffung von Schutzausrüstung zu kooperieren.
Laut der Bremer Innenbehörde kommt das Messer als Tatmittel immer häufiger zum Einsatz, was eine zunehmende Gefahr für die Polizei im Einsatz bedeute. Bei der Schutzausrüstung sei es aber wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tragekomfort und Schutz zu finden. «Teure Schutzausrüstung nützt nichts, wenn sie in der Praxis aufgrund mangelnden Komforts nicht getragen wird.»
Besondere Herausforderung beim Schutz vor Messerangriffen
Auch beim niedersächsischen Innenministerium befasse man sich seit geraumer Zeit mit der Verbesserung des Schutzes im Halsbereich. Die besondere Herausforderung liege in der Komplexität der Abläufe von Messerangriffen, «da je nach Bewegungsablauf entweder eine unvorhersehbare Schnitt- oder eine Stichbewegung vorhanden sein kann», sagte ein Sprecher.
Die am Markt vorhandenen Materialien könnten eine Schnitt- oder Stichhemmung erzeugen, aber keinen umfänglichen Schutz vor Messerangriffen bieten. «Dazu gehören auch Schnittschutzschals.» In der Vergangenheit habe man aber unter anderem die Kragen in Dienstjacken angepasst.
Saarland reagiert auf tödliche Attacke in Mannheim
Das saarländische Innenministerium hatte die Schutzschals in der vergangenen Woche eingeführt – als Reaktion auf die tödliche Attacke eines mutmaßlichen Islamisten Ende Mai in Mannheim auf einen Polizisten. Die Schlauchschals sind mit einer besonderen Fiberfaser verstärkt und sollen vor allem bei Messerangriffen schützen, die in Wisch- und Schnittbewegungen ausgeführt werden. Die ersten 1.000 von insgesamt 3.000 Schals, die rund 63.000 Euro kosten, werden nun an die Einsatzkräfte im Saarland ausgegeben.