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Schlafstörungen in Bayern nehmen zu

Wer sich regelmäßig schlaflos hin und her wälzt, hat langfristig ein höheres Risiko für schwerwiegende Krankheiten. Eine Krankenkasse hat in ihren Daten eine besorgniserregende Entwicklung entdeckt.
Im Bett liegende Frau mitten in der Nacht
Wer sich regelmäßig schlaflos im Bett wälzt, hat ein höheres Risiko für schwere Krankheiten. (Symbolbild) © Christoph Soeder/dpa

Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen in Bayern nimmt nach Angaben der Krankenkasse Barmer zu. Unter den Versicherten der Kasse stieg der Anteil der Betroffenen mit einer entsprechenden Diagnose von 5,4 Prozent im Jahr 2012 auf 7,6 Prozent im Jahr 2023. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung im Freistaat entspreche dies knapp 1,02 Millionen Fälle und damit einer Steigerungsrate von 29 Prozent, erläuterte eine Sprecherin. 

Schlaflosigkeit ist nicht nur unangenehm, sondern kann gravierende Folgen haben: «Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen», erläuterte die Barmer. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen könnten beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Auch Depressionen äußerten sich oft schon früh als Schlafstörungen. 

Mehr als drei Monate sind ein Warnzeichen

«Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in der Arztpraxis abklären lassen», betonte deshalb Barmer-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer. Und fügte hinzu: «Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit.»

Die Barmer ist eine der größten Krankenkassen in Bayern. Aufgrund der hohen Versichertenzahl gelten ihre Daten als repräsentativ für die Gesamtbevölkerung im Freistaat. Die aktuelle Analyse zeigt nun, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei den Schlafstörungen zu beobachten sind. So diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2012 bei zwei Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung. Im Jahr 2022 waren es bereits mehr als drei Prozent - eine Steigerung um 50 Prozent.

Zeitumstellung bringt Rhythmus durcheinander 

Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende kann ebenfalls ein Faktor sein, der sich negativ auf den Schlaf auswirkt - zumindest vorübergehend. Denn das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde kann einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander bringen. Kindshofer rät, auf eine vernünftige Matratze, die richtige Raumtemperatur und eine ruhige Umgebung zu achten. «Stressbedingte Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindern.» Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten jedoch nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin eingenommen werden.

© dpa
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