Die ersten Medizin-Studierenden werden nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums erst im Sommersemester 2025 auf freiwilliger Basis in Koblenz beginnen können. Die CDU-Opposition kritisiert «den verschobenen Start der akademischen Außenstelle der Unimedizin Mainz in Koblenz» um ein Semester.
«Die Gründe hierfür müssen schleunigst aufgearbeitet werden», sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christoph Gensch, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Es bedeutet für die Unimedizin Mainz eine zusätzliche Belastung.» Gerade im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums überschreite die Unimedizin in Mainz seit längerem sehr deutlich ihre Kapazitätsgrenzen. «Dies geht auf Kosten der Qualität der Lehre.»
«Eine Ausrichtung allein auf Schnelligkeit ist nicht zielführend»
«Zur erfolgreichen Umsetzung des Medizincampus Koblenz ist es wichtig, dass die notwendige Prüfung der vertraglichen Voraussetzungen mit großer Gründlichkeit vorgenommen wird», sagte der Sprecher des SPD-geführten Ministeriums, David Freichel. «Eine Ausrichtung allein auf Schnelligkeit ist nicht zielführend.»
Das Ministerium, die Mainzer Universität und das Bundesverteidigungsministerium als Träger des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz sowie die anderen beteiligten Kliniken seien in enger Abstimmung, insbesondere mit Blick auf abzuschließende «kapazitätsrechtliche Verträge».
Das Studienangebot am Medizincampus in Trier wird ausgebaut. Vom Sommersemester 2025 an soll dort ein Studium vom siebten Semester an möglich sein. Derzeit können bis zu 30 Studierende an dem Standort das neunte und zehnte Semester ihres Medizinstudiums absolvieren. Damit soll die Mainzer Unimedizin entlastet werden. Der Medizincampus Trier wurde im Oktober 2020 offiziell eröffnet, kooperiert wird mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüdern Trier und dem Klinikum Mutterhaus. Koblenz ist der dritte Standort.