Das Wetter hat nicht immer mitgespielt. Dennoch kamen mehr als 500.000 Besucherinnen und Besucher zur Landesgartenschau in Kirchheim bei München. «So ein Ereignis hat unsere Gemeinde noch nicht gesehen!», bilanzierte Bürgermeister Stephan Keck (SPD) am Abschlusstag.
Die hohe Zahl an Gästen hatte sich angekündigt: Knapp zwei Monate nach der Eröffnung Mitte Mai waren es rund 200.000 Menschen, vor einiger Zeit wurde der 400.000 Besucher geehrt.
Die Schau in den neuen Park zwischen den räumlich getrennt liegenden Ortsteilen Kirchheim und Heimstetten stand unter dem Motto «Zusammen.Wachsen». Das neu gestaltete Gartenschau-Gelände integriert wichtige Einrichtungen des Ortes wie das Rathaus, die beiden Schulen sowie das Jugend- und das Seniorenzentrum.
Hightech-Drache als besonderer Gast zum Abschluss
10 Hektar des 14 Hektar großen Ausstellungsgeländes sollen als Park bestehen bleiben, zudem ein See, der allerdings nicht zum Baden geeignet ist wie der Buga-See in Riem, der seinerzeit von der Bundesgartenschau blieb.
Zum Abschluss am Sonntag wurde als spektakulärer Gast der Hauptdarsteller beim Further Drachenstich erwartet: Der Hightech-Drache aus Furth im Wald, das die nächste Landesgartenschau 2025 ausrichtet, gilt mit gut 15 Metern Länge und 4,5 Metern Höhe als größter Schreit-Roboter der Welt.
Seinem Amtskollegen aus Furth und dessen Team «wünsche ich von Herzen, dass sie ab dem 22. Mai 2025 eine ähnlich aufregende Zeit erleben dürfen», sagte Kirchheims Bürgermeister Keck.
Die katholische und evangelische Kirche hatte am Samstag zum Ende der Landesgartenschau zum «Paradiesgartensegen» in den ökumenischen Kirchenort «Holy Garden» auf dem Ausstellungsgelände geladen. Mit mehr als 650 Veranstaltungen waren die katholische und evangelische Kirche nach eigenen Angaben auf der Schau vertreten, im Schnitt besuchten demnach täglich etwa 500 Menschen den «Holy Garden».
Zukunftsthemen im Fokus
Neben heimischen Arten waren für die Schau rund 800 Bäume neu gepflanzt worden, die teils dem Klimawandel besser widerstehen sollen. Gut 90 Ausstellungsbeiträge befassten sich mit Zukunftsthemen von Klimawandel und Artenschutz bis zur nachhaltigen Ortsentwicklung.
Teils wurden für die Schau bestehende landschaftliche Gegebenheiten belassen und mit dem neuen Konzept verknüpft: Die Strauchwildnis im Norden war ebenso schon da wie das zentral gelegene Wäldchen.
21 Millionen Euro hat die Landesgartenschau gekostet, wie Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) zum Start im Mai mitgeteilt hatte. Zu Beginn hatten die Verantwortlichen auf gutes Wetter gehofft – und auf einen «Summer of Love», wie der Kirchheimer Altbürgermeister Maximilian Böltl (CSU) sagte, der das Projekt in seiner Amtszeit initiiert hatte.
Auch wenn es an etwa 50 von 145 Tagen regnete, dürften die Veranstalter die Schau als Erfolg werten. Bürgermeister Keck blickt jedenfalls nach eigenem Bekunden «stolz und mit Freude auf diese Zeit und das Ergebnis zurück».