Nur knapp die Hälfte des während der Fußball-EM auf der Fanmeile am Brandenburger Tor ausgelegten Kunstrasens kann wiederverwendet werden. Von insgesamt 24.000 Quadratmetern würden 11.000 Quadratmeter nachgenutzt, teilte die Sportverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Politikerin Julia Schneider mit. Zunächst hatten der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und der «Tagesspiegel»-Newsletter «Checkpoint» darüber berichtet.
Grund dafür seien Verschmutzungen durch Kaugummis oder Spuren von Pyrotechnik, hieß es. Außerdem seien durch die Bühnen Risse im Rasen entstanden. Die wiederverwendbare Fläche beträgt laut Verwaltung 1.000 Quadratmeter mehr als ursprünglich geschätzt.
Veranstalter macht andere Angaben als Sportverwaltung
Die Kunstrasenflächen werden vom Veranstalter der Fanmeile, Kulturprojekte Berlin, verlost. Teile des Rasens sollen vor allem an Bolzplätze, Schulen und Kitas gehen. Eine Sprecherin sagte dem «Checkpoint», sie könne die von der Sportverwaltung genannte Zahl auf Anhieb nicht verifizieren. Ihren Angaben zufolge soll die finale Anzahl der verteilten Quadratmeter über der benannten Zahl liegen.
Vor einigen Monaten hieß es noch, dass der Rasen fast vollständig wiederverwendet werden könne. Eine Sprecherin von Kulturprojekte Berlin sagte der «Märkischen Oderzeitung» im Juli, rund «95 der Fläche» würden aufgeteilt. Ein Mitarbeiter der Sportverwaltung sagte der Zeitung, der Rasen habe bis auf ein paar Brandflecken durch Zigaretten und Abrieb an den Außenstellen «keine großen Beschädigungen».
Immer noch Rasenteile zu vergeben
Die Nachfrage nach einem Stück vom Grün war hoch. Einige Interessenten sind nach Angaben der Sportverwaltung inzwischen aber wieder abgesprungen, darunter die JVA Tegel. Deshalb stehe nach wie vor Rasen zur Verfügung. Aktuell werde eine zweite Auslosung vorbereitet.