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Kindersitze im ADAC-Test: Daumen hoch für viele Modelle

Der ADAC hat 17 Kindersitze von der Babyschale bis zum Modell für größere Kinder getestet. Wie schlugen sich die Sitze bei Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffen?
Kindersitztest des ADAC
Kindersitz Thule Maple + Alfi Base
Doona i Babyschale/Kinderwagen 2-in-1

Wer Kinder unter 12 Jahren oder bis zu einer Körpergröße von 1,50 Meter im Auto mitnehmen möchte, braucht für sie einen Kindersitz. Meist sind nach einer Babyschale über die Jahre auch mehrere Modelle nötig, während einige andere auch phasenweise oder komplett «mitwachsen» können, da sie entsprechend verstellbar sind. Doch was taugen die Sicherheitssysteme?

Der ADAC hat aktuell 17 Modelle für unterschiedliche Altersklassen von 95 bis 758 Euro getestet - von der Babyschale über Kleinkindersitze bis hin zu Modellen für größere Kinder. Die Testkriterien waren: Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffe.

Fazit: Fast alle (12) bekommen das Urteil «gut» oder «befriedigend» (4) – diese Modelle wertet der Club als empfehlenswert. Nur eine Babyschale für 95 Euro fällt mit «mangelhaft» (Note 4,6) durch – es fand sich zu viel von einem möglicherweise krebserregendem Schadstoff in seinem Bezugsstoff.

Diese Modelle schlagen sich «gut» - eine Auswahl

Bei den Babyschalen (bis circa 1 Jahr) ist die «Thule Maple + Alfi Base» für 570 Euro mit «gut» (Note 1,6) bewertet. Dieses Urteil bekommt das gleiche Modell auch ohne die Isofix-Basis für 280 Euro (2,2). Grundsätzlich wertet der ADAC die Sitzkombination mit Isofix-Basis besser, weil damit die Gefahr einer Fehlbedienung bei der Montage geringer sei.

«Gut» bei den Babyschalen und Sitzen für Kleinkinder bis etwa 1,5 Jahre ist unter anderem auch das Modell «Doona i + Doona i Isofix Base» für 720 Euro (Note 1,7). Beide Modelle haben die Sicherheitsprüfungen überdurchschnittlich gut bestanden und seien leicht zu bedienen. In derselben Gruppe bekommt auch der «Besafe Go Beyond + Beyond Base» für 678 Euro ein «gut» (1,8). Der ADAC lobt die herausragende Sicherheitsleistung, unter anderem weil dieser Sitz – ebenso wie die Babyschalen – rückwärtsgerichtet eingebaut wird.

Ohne Isofix-Basis kostet der Sitz 389 Euro und ist ebenfalls «gut» (2,1). Das Modell «Doona i» ohne Basis für 530 Euro schneidet ebenfalls «gut» (2,4) ab.

Für Kinder von etwa 1,5 bis 12 Jahre (76 bis 150 cm Größe) werden der «Evolvafix» für 230 Euro (2,5) und der «Versafix» für 225 Euro (2,5) von Britax Römer mit «gut» getestet.
Bei den Modellen für Kinder ab einem Meter Körpergröße (circa 4 bis 12 Jahre) schneidet der «Maxi-Cosi Rodifix R» für 150 Euro «gut» (2,0) ab. Er sei nicht nur sicher, sondern mit 5,8 Kilo auch ein überaus leichter und sehr einfach zu bedienender Sitz.

Rückwärts gerichtet sicherer unterwegs und andere Tipps

Den Transport in einem rückwärtsgerichteten Sitz empfiehlt der ADAC: Am besten so lange wie möglich. Der Umstieg in ein in Fahrtrichtung montiertes Modell sollte besser nicht vor dem Alter von zwei Jahren erfolgen. Bei einem Frontalaufprall gebe es bei so einem Transport nahezu keine Bewegung zwischen Kopf und Oberkörper. Der gesamte Körper werde gestützt und in die Schale gedrückt.

Kinder und Auto sollten bei der Auswahl des Sitzes immer dabei sein, um vor Ort ausprobieren zu können, welches Modell sich am besten eignet. Den Einbau übt man vor dem ersten Transport genau und achtet darauf, dass der Sitz in der korrekten Fahrtrichtung montiert ist. Beim Anlegen des Gurtes darauf achten, dass er nach Anleitung und straff am Körper anliegt – und ohne dicke Jacken oder Anoraks getragen wird, weil der Gurt ansonsten zu viel Spiel hat. 

Das KBA warnt vor unerlaubten Universal Isofix-Adaptern

Immer mehr Sitze lassen sich mit den Isofix-Befestigungen der Autos koppeln. Der ADAC verweist aber darauf, dass ein Nachrüsten mit universellen Isofix-Adaptern verboten und gefährlich ist. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) warnte Anfang Oktober vor solchen Universal Isofix-Adaptern zur Befestigung von Kindersitzen und Babyschalen in Kraftfahrzeugen. Diese würden von verschiedenen Anbietern, die ihren Sitz überwiegend außerhalb der Europäischen Union hätten, im Internet verkauft.

Isofix-Verankerungen im Auto müssen nach UN-Regelung Nr. 145 genehmigt sein. Diese Zulassung ist laut ADAC immer fahrzeugspezifisch. «Ein nachträglicher Einbau von Isofix-Befestigungspunkten ist nur dann möglich, wenn der Fahrzeughersteller selbst entsprechende Teilesätze zum Nachrüsten anbietet», so der Autoclub.

© dpa
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