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Jungstörche sterben durch Plastik - Maßnahmen gefordert

Plastikteile, Gummiringe: Immer mehr junge Störche sterben nach dem Verzehr von solchen Fremdstoffen. Das hat auch mit falscher Mülltrennung in der Bio-Tonne zu tun.
Jungstörche
Gummiringe und Plastikreste führen bei Jungstörchen vermehrt zu Todesfällen. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa

Aufgrund mehrerer Todesfälle junger Störche durch das Verschlucken von Gummiringen und Plastikteilen hat das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt die Landkreise und kreisfreien Städte dazu aufgerufen, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Wie das Landesverwaltungsamt mitteilte, kam es in den letzten Wochen erneut zu tragischen Todesfällen von Weißstorch-Jungtieren. In einem Schreiben wurden einige Abfallbehörden auf das Problem aufmerksam gemacht. 

Demnach wurden im vergangenen Jahr nachweislich 36 Todesfälle junger Weißstörche registriert. Zwar konnten die Ursachen nicht in jedem Fall vollständig ermittelt werden, doch Untersuchungen deuten darauf hin, dass Fremdstoffe wie Gummiringe und Plastikpartikel, die von den Altvögeln an ihre Jungen verfüttert werden, eine wesentliche Rolle spielen. Diese Stoffe können schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Jungstörche haben und im schlimmsten Fall zum Tod durch Verhungern führen.

Bioabfall als versteckte Gefahr

«Leider landet immer noch Abfall in der Bio-Tonne, der da nicht hingehört», sagte die Leiterin der oberen Abfallbehörde im Landesverwaltungsamt, Katharina Blechschmidt-Zeng. So würden etwa Gummiringe von verwelkten Blumensträußen oder Gemüsebündeln sowie kleine Kunststoffreste aus Tüten von den Störchen mit Nahrung wie Würmern verwechselt und an den Nachwuchs verfüttert.

Die wachsende Storchenpopulation in der Region verstärkt die Nahrungssuche. So wird das Problem der Fremdstoffe in der Nahrungskette weiter verschärft. Besonders Bioabfall-Kompostierungsanlagen scheinen für die Störche als Nahrungsquelle in Betracht zu kommen. In Sachsen-Anhalt sind den Angaben zufolge aktuell 62 solcher Anlagen registriert.

Die Landkreise sowie die Städte Halle, Magdeburg und Dessau wurden demnach gebeten, die Bevölkerung über die Gefahren von Fremdstoffen im Biomüll aufzuklären und die Bürgerinnen und Bürger zu einer sorgfältigen Trennung des Biomülls zu ermahnen.

Maßnahmen sollen geprüft werden

Eine weitere Maßnahme zur Minderung des Problems könnte die Abdeckung von Bioabfallkompostanlagen sein. Ab diesem Herbst soll im Saalekreis ein Monitoring stattfinden, um die Wirksamkeit dieser Maßnahme in einer Bioabfallkompostierungsanlage zu überprüfen.

© dpa
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