Die Angebote, ein Studium auch in Teilzeit absolvieren zu können, haben in Berlin im Vergleich zu früher deutlich zugenommen. Inzwischen liegen sie bei 33,4 Prozent, 2022 waren es erst 18,6 Prozent. Das teilte das gemeinnützige Centrum für Hochschulentwicklung in einem bundesweiten Vergleich basierend auf offiziellen Daten mit.
Immer mehr Menschen wollen oder müssen demnach ihre akademische Aus- und Weiterbildung mit anderen Aufgaben in Einklang bringen. Die Hochschulen bieten daher auch mehr als früher Block- und Wochenendseminare an, Kurse nach Feierabend oder Fernstudiengänge.
Die Ausweitung des Angebots in Berlin war der größte Sprung im Vergleich aller Bundesländer in dem Zeitraum. Berlin liegt aber aktuell damit noch im Mittelfeld. Das Saarland auf dem ersten Platz bietet ein Teilzeitangebot von 66,7 Prozent, dahinter folgen Hamburg und Brandenburg. Auf den letzten Plätzen liegen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bremen.
Beliebt sind private Hochschulen
Im Wintersemester 2023/24 gab es in Deutschland laut Statistischem Bundesamt rund 217.400 Studenten in Teilzeit, das waren knapp acht Prozent aller Menschen im Studium. In Berlin lag der Anteil bei knapp sieben Prozent, von den 200.000 Studenten nutzten rund 13.000 Teilzeit-Möglichkeiten. In Hamburg auf dem ersten Platz der Rangliste lag der Anteil bei rund 21 Prozent und in Nordrhein-Westfalen bei 13,5 Prozent. Sehr beliebt sind dabei private Hochschulen.
Die Berliner Humboldt-Universität hat inzwischen fast alle ihrer Studiengänge als «Teilzeit möglich» deklariert. Die meisten Studenten sind aber in Vollzeit dabei. Kleinere private Unis werden hingegen stark genutzt von Menschen, die ihr Studium neben anderen Tätigkeiten betreiben.
Manche arbeiten demnach in einem festen Job, betreuen ihre Kinder oder pflegen Angehörige, hieß es in der Untersuchung. Für sie ist die Anzahl an Kursen, Prüfungen und Klausuren pro Semester deutlich reduziert.