Die Johannesstift Diakonie, die in mehreren Bundesländern Gesundheitseinrichtungen betreibt, ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Alle Server seien am Sonntag durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt worden, hieß es in einer Mitteilung. Der Großteil der IT-Systeme in den Einrichtungen sei damit ausgefallen. «Die Versorgung an sich ist nicht gefährdet», sagte eine Pressesprecherin der dpa.
Patientendaten, die Personaleinsatzplanung und die Terminplanung seien etwa betroffen. Teilweise seien Daten vor Ort gespeichert, teils werde «mit Papier gearbeitet», sagte die Sprecherin. Die Notfallsysteme seien gestartet worden. Bisher gebe es keine Belege, dass Daten abgezogen worden seien, hieß es in einer Mitteilung am Abend.
Am schwersten betroffen seien die Krankenhäuser. Einige planbare Eingriffe seien verschoben worden. Vier Berliner Krankenhäuser meldeten ihre Rettungsstellen bei der Feuerwehr ab, sagte die Sprecherin. Deren Rettungswagen fahren deshalb andere Rettungsstellen an. Patienten könnten aber trotzdem in die Rettungsstellen kommen und dort behandelt werden.
Keine Prognose für normalen Arbeitsbetrieb
Es bestehe Kontakt zur Polizei, auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, die für Datenschutz zuständigen Stellen und die Polizei seien umgehend informiert worden. Eine Prognose, wann der Arbeitsbetrieb wieder normal laufen könne, sei derzeit nicht möglich.
Die Johannisstift Diakonie betreibt unter anderem Pflege- und Bildungseinrichtungen, ambulante Versorgungseinrichtungen und Krankenhäuser in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.