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CHIO: Thema Tierquälerei beschäftigt die Dressur-Szene

Videoaufnahmen von misshandelten Dressurpferden sorgen seit Monaten für Entsetzen und werden diskutiert. Wie reagiert die Szene? Eine Bestandsaufnahme zum CHIO in Aachen.
Diskussion über Tierschutz
In der Dressur-Szene wird nach Fällen von Misshandlungen über Tierschutz diskutiert (Symbolbild). © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Dressur steht unter Beobachtung. Videoaufnahmen von Tierquälerei in Dänemark und in den USA sorgten in der vergangenen Monaten für Aufregung. Jetzt kämpft die olympische Disziplin verstärkt mit einem Imageproblem. Auch beim CHIO in Aachen wird darüber diskutiert. 

Vor allem die Videos aus dem Stall eines US-Reiters hatten die Pferdesport-Welt erschüttert. «Ich denke, dass das vielleicht für viele auch ein Augenöffner war, dass so etwas leider auch existiert», sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Für sie ist klar: «Das gehört sanktioniert!» Der Reiter ist längst gesperrt, Verfahren sind angelaufen.

Soenke Lauterbach hatte die Bilder als «widerlich» bezeichnet. Was den Generalsekretär des Deutschen Verbandes FN und andere Zuschauer besonders entsetzte, war ein auf dem Video zu sehender Mann, der wiederholt von hinten mit einer Gerte auf ein Pferd einschlägt. Das war der zweite Schock für die Dressur-Welt nach einer TV-Reportage aus der Halle eines dänischen Reiters und Pferdehändlers, der ebenfalls gesperrt ist.

Das Video aus den USA seien «ganz, ganz furchtbar», sagte Isabell Werth. Das sei mit den Bildern aus Dänemark «nicht vergleichbar», betonte die Rekordreiterin. Sie wünscht sich eine differenzierte Betrachtung und verweist zudem auf die seit Jahren greifenden Verbesserungen bei Turnieren. «Wir haben auf allen Plätzen der Welt Stewards, die eingreifen», erklärte Werth: «Und das ist gut so.»

Tierquälerei verurteilen alle, die bekanntgewordenen Fälle werden als absolute Ausnahme angesehen. «Wir haben tolle Reiter und tolle Ausbilder, die sehr, sehr gut mit ihren Pferden umgehen und die alles richtig machen», sagte die deutsche Nationaltrainerin: «Das ist Gott sei Dank die Mehrzahl.»

Tierschutz und Transparenz

Dass Spitzensport mit Pferden von einigen Tierschützern grundsätzlich abgelehnt wird, weiß Theodorescu, kann sie aber nicht nachvollziehen. Sie setzt auf «gute Ausbildung und gutes Reiten», wie sie hervorhob. «Alles andere ist Krampf, Spannung und Stress», betonte sie: «Das darf nicht sein.»

Die Bundestrainerin und ihr Team setzen auf Transparenz. «Da sind wir dran», sagte Theodorescu. Auch ihre derzeit beste Reiterin plädierte für Offenheit. «Mein Ziel ist es, mit extrem gutem Beispiel voranzugehen, um zu zeigen, wie es auch geht», sagte Jessica von Bredow-Werndl. Wegen ihrer vorzeitigen Olympia-Qualifikation reitet sie nicht in Aachen und ist dieses Mal nur Zuschauerin.

Sie habe «den Anspruch, dass man bei mir zu jeder Millisekunde die Kamera draufhalten kann und Videos machen kann», sagte die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio. Ihr sei «wichtig, dass wir nicht nur auf dem Turnier, sondern auch zu Hause den Pferden ein wahnsinnig schönes Leben ermöglichen». Von Bredow-Werndl sagte zum Thema Tierquälerei aber auch: «Dass es schwarze Schafe unter uns Menschen gibt – egal in welcher Branche, das ist so.»

Genau Hinschauen

Beim CHIO in Aachen sollen in dieser Woche Tierärzte und Stewards besonders genau hinschauen. Zudem werden wissenschaftliche Daten erhoben, «wie es den Pferden hier während des CHIO in Aachen geht», sagte Sportchefin Birgit Rosenberg. Dazu haben die Macher des Turniers einen mit Fachleuten besetzten «Scientist Circle» gegründet.

Das Image-Problem des Reitsports, das durch Fälle von Tierquälerei drastisch verschärft wird, ist den CHIO-Organisatoren bewusst. «Es bedarf eines langfristigen Engagements von allen, die wollen, dass der Pferdesport eine positive Zukunft hat», sagte Rosenberg. Das liegt natürlich im besonderen Interesse des größten Reitturniers der Welt.

© dpa ⁄ Michael Rossmann und Max Wendl, dpa
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