Nach einer tödlichen Beziehungstat ist ein Mann aus Essen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte am 15. Februar dieses Jahres mit einem Messer auf seine Ehefrau eingestochen. Die Ärzte hatten später 28-Stichverletzungen gezählt – im Nacken und in der Brust. Auch das Herz wurde getroffen. Die 41-Jährige hatte keine Chance.
Richter Jörg Schmitt sprach beim Urteil des Essener Schwurgerichts von einem «brutalen Femizid». Der Angeklagte habe in der «mittelalterlichen Vorstellung» gehandelt, dass seine Frau ihm gehöre.
Achtjähriger Sohn in der Wohnung
Der 48-jährige Mazedonier sei extrem eifersüchtig gewesen. Er habe seine Frau geschlagen und seine Familie tyrannisiert. Am Tattag seien sogar noch zwei Mitarbeiterinnen des Jugendamtes in der Wohnung gewesen, die der 41-Jährigen ihre Hilfe angeboten hätten. Das habe der Angeklagte nicht akzeptieren wollen. «Er hat befürchtet, dass er die Kontrolle über seine Frau nun endgültig verliert», so Schmitt.
Der jüngste Sohn des Paares war zur Tatzeit mit in der Wohnung. Der Achtjährige hatte seine sterbende Mutter auf dem Fußboden der Küche liegen sehen. «Er ist extrem traumatisiert», hieß es im Urteil.
Der Angeklagte hatte die Tat im Prozess gestanden, sich aber auf Erinnerungslücken berufen. Das Urteil lautet auf Mord aus niedrigen Beweggründen. Es ist nicht rechtskräftig.