Für das kommende Jahr erwarten Forscher der Arbeitsagentur eine steigende Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt. Demnach könnte die Arbeitslosigkeit um 2,3 Prozent im Vergleich zum aktuellen Jahresschnitt steigen, prognostizieren Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Allerdings sei die Spannbreite für verschiedene Szenarien recht groß. Im günstigsten Fall könnte die Arbeitslosigkeit sogar um 7,5 Prozent sinken, im ungünstigsten Fall um 11,9 Prozent steigen.
Der Leiter der Regionaldirektion der Arbeitsagentur in Sachsen-Anhalt und Thüringen, Markus Behrens, sieht allerdings eine sich verfestigende Entwicklung. «Die aktuelle Wirtschaftsschwäche hinterlässt durch die multiplen Krisen und geopolitischen Spannungen ihre Spuren.» Das habe nicht nur die Produktion gesenkt, sondern auch die Schaffung neuer Stellen behindert. «Die länger dauernde Arbeitslosigkeit liegt deutlich über dem Vor-Corona-Niveau», sagt Behrens. «Trotz des Arbeitskräftebedarfes zeigen sich Verfestigungstendenzen.» Die Diskrepanz zwischen den Qualifikationen und den Anforderungen habe zugenommen. Hier gehe es darum, die Menschen durch Qualifizierungen wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen.