Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Anklage gegen Prediger in Moschee wegen Volksverhetzung

Ein Prediger in einer Moschee in der Oberpfalz soll beim Fürbittengebet nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel mehrfach Gott angerufen haben, Juden zu töten. Nun könnte ihm ein Prozess drohen.
Justiz
Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Amtsgericht Weiden. (Symbolbild) © Peter Steffen/dpa

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat Anklage gegen einen Prediger einer Moschee in der Oberpfalz erhoben, der zur Tötung von Juden aufgerufen haben soll. Der Mann habe nach Erkenntnissen der Ermittler bei einem Fürbittengebet Ende Oktober 2023 nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel den Palästinensern den Sieg gewünscht und danach mehrfach Gott angerufen, Juden umzubringen, teilte die Behörde mit.

Mann predigte vor etwa 50 Gläubigen

Dadurch habe der Mann die etwa 50 Gläubigen in der Moschee zum Hass gegen Juden aufgestachelt und «zu einem feindseligen Klima gegen jüdische Menschen beigetragen, das Angriffe gegen sie begünstige». Deshalb habe die Generalstaatsanwaltschaft Anklage wegen Volksverhetzung gegen den Prediger erhoben, hieß es. Ob es zum Prozess kommt, entscheide das Amtsgericht Weiden in der Oberpfalz. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gelte die Unschuldsvermutung. Der Verdächtige sitze nicht in Haft.

Zwar sei das Gebet in einer Moschee rechtlich besonders durch die Religionsfreiheit geschützt, argumentieren die Ermittler. Aber wie auch die Meinungsfreiheit werde diese durch Strafgesetze eingeschränkt - unter anderem da, wo der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt sei. Das Gericht werde schon bei der Entscheidung über die Zulassung der Anklage entscheiden müssen, wie weit der Schutz durch Religionsfreiheit mit Blick auf die Äußerungen des Predigers geht.

Hinweis kam von Sicherheitsbehörden

Der Hinweis zu den Äußerungen in der Oberpfalz kam laut Generalstaatsanwaltschaft von Sicherheitsbehörden. Denn die Moschee, in der der Prediger das Fürbittengebet gehalten haben soll, ist auch dem bayerischen Verfassungsschutz seit Längerem bekannt. Im Jahresbericht 2023 wird sie als eine von mehreren salafistisch geprägten islamischen Gotteshäusern im Freistaat erwähnt. 

Der Salafismus ist eine rückwärtsgewandte, extrem konservative Strömung des Islam. Seine Anhänger sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islams. Sie lehnen Reformen ab und wollen die Umgestaltung von Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach ihrem Regelwerk. Ziel ist die Errichtung eines islamistischen «Gottesstaates».

In entsprechend geprägten Moscheen würden «unter dem Deckmantel der Meinungs- und Religionsfreiheit subtil und suggestiv» antidemokratische, antisemitische und homophobe Botschaften verbreitet, heißt es im Verfassungsschutzbericht. Die öffentlichen Äußerungen dort seien aber «meist nicht strafrechtlich relevant, auch weil die Prediger eine Beobachtung durch die Sicherheitsbehörden fürchteten».

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Entertainer Stefan Raab
People news
Show-Wettkampf: Raab tritt gegen «Masked Singer» an
Schauspieler Tim Wilde
People news
Überraschung für «WaPo Bodensee»-Star Tim Wilde
Mirthwood: Beste Tipps zur Farming-Simulation
Games news
Mirthwood: Beste Tipps zur Farming-Simulation
Ein Schild weist den Weg zu öffentlichen Toiletten
Internet news & surftipps
Diese App führt Sie zu öffentlichen Toiletten
Ansprüche von Facebook-Nutzern
Internet news & surftipps
BGH stärkt Opfer von Datendiebstahl bei Facebook
EPUB und Co.: Die wichtigsten E-Book-Formate im Überblick 
Handy ratgeber & tests
EPUB und Co.: Die wichtigsten E-Book-Formate im Überblick 
Alexander Zverev (l) und Rafael Nadal (r)
Sport news
Zverev zu Nadal-Abschied: «Schmerz ist das falsche Wort»
Kamin im Haus anfeuern
Wohnen
Umweltfreundlich und gesund: So gelingt das Heizen im Kamin