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Studie: Surfen im Internet ist beliebteste Freizeitaktivität

Internet, Fernsehen, Musik hören und «sich mit PC, Laptop, Tablet beschäftigen» stehen in der Freizeit bei den Deutschen ganz oben. Dabei wünschen sich die Menschen mehr zwischenmenschliche Kontakte.
Mit dem Smartphone unterwegs
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Ob zum Informieren, zur Unterhaltung, zur sozialen Vernetzung oder zur Verhinderung von Langeweile – das Internet spielt eine immer größere Rolle im täglichen Leben. Das geht aus dem «Freizeit-Monitor 2024» hervor, der heute vorgestellt wurde.

«Das Internet ist allgegenwärtig – ob auf der Couch, im Bett oder unterwegs – und begleitet uns jederzeit. Entsprechend ist es mittlerweile ein unverzichtbarer Begleiter unserer Freizeit, ermöglicht es uns doch diese so zu gestalten, wie es unseren individuellen Bedürfnissen entspricht», sagte Prof. Ulrich Reinhardt. Die Umfrage wird seit 1986 von der Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT) erhoben.

Auf der Rangliste der beliebtesten Freizeitaktivitäten landete wie in den vergangenen Jahren «Internet nutzen» auf Platz eins. Von je 100 Befragten gaben 97 das als regelmäßige Freizeitaktivität an (wenigstens einmal pro Woche). Auf den weiteren Plätzen landeten «Fernsehen» (84), «Musik hören» (82), «sich mit PC, Laptop, Tablet beschäftigen» (78) und «mit Smartphone spielen, surfen, chatten» (78). Danach folgen «Privat eine E-Mail lesen oder schreiben» (77) und «Radio hören» (71). Erst auf dem achten Platz folgt eine regenerative Aktivität wie «seinen Gedanken nachgehen» (69) und noch später soziale Aktivitäten wie «über wichtige Dinge reden» (65) und «gemeinsame Zeit mit Partner/in» (64).

Fomo: Angst, etwas zu verpassen

«In einer Zeit, in der Stress und Schnelllebigkeit das tägliche Leben charakterisieren, verändern sich auch die regenerativen Freizeitaktivitäten», sagte Reinhardt. Während einst die eigene Pflege oder auch das Ausschlafen eine große Rolle gespielt hätten, entschleunigten gegenwärtig viele Bürger ganz bewusst beim Nichtstun. Doch das gelinge nicht immer: «Die Menschen haben immer wieder Angst, etwas in der Freizeit zu verpassen», sagte der Leiter der Stiftung. Unter Wissenschaftlern sei dieses Phänomen als «Fomo» (Fear of missing out - Angst, etwas zu verpassen) bekannt. 

Im Zehnjahresvergleich gehen traditionelle Außerhausbeschäftigungen wie «in die Kneipe gehen» oder «in ein Einkaufscenter gehen» zurück. «Dagegen erfreuen sich Tagesausflüge und Wochenendfahrten wachsender Beliebtheit, und zeigen ein gesteigertes Bedürfnis nach erlebnisorientierten Unternehmungen», sagte Reinhardt. Auch der Besuch von Restaurants und Flohmärkten sowie ehrenamtliche Tätigkeiten (von 18 auf 32 Prozent) haben zugenommen. «Das ist sehr positiv zu bewerten», meinte der Experte. «Die Deutschen sind durchaus bereit, sich wieder für die Gesellschaft zu engagieren.»

Sport zum Ausgleich ist wichtig

Im Vergleich der vergangenen zehn Jahre zeige sich zudem ein deutlicher Trend hin zu einem aktiveren und gesundheitsbewussteren Lebensstil. «Spazierengehen oder andere sportliche Aktivitäten, wie Joggen oder ins Fitnessstudio gehen, sind für viele Bürger zu festen Bestandteilen der Freizeit geworden», sagte Reinhardt. Dies zeige deutlich, wie das Bedürfnis nach Bewegung stetig wachse. «Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung und dem damit verbundenen langen Sitzen vor Bildschirmen, ist ein Kontrastprogramm in der Freizeit essenziell», sagte der Leiter der Stiftung.

Treffen mit Freunden und Nachbarn oder gemeinsame Zeit mit dem Partner seien dagegen seltener geworden. «Dies spiegelt nicht nur die wachsenden Anforderungen und die zunehmende Hektik des gegenwärtigen Lebens wider, sondern erneut auch eine Verschiebung hin zu individuelleren und oft digitalisierten Formen des sozialen Austauschs», sagte Reinhardt. Das sei in insofern widersprüchlich, da sich die Deutschen eigentlich mehr soziale Aktivitäten wünschten. «Viele Menschen suchen nach mehr Nähe und gemeinsamer Zeit, um gemeinsam zu lachen, etwas zu erleben oder in Ruhe zu reden», sagte der Experte.

© dpa ⁄ Carola Große-Wilde, dpa
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