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Karnevalszüge «Schull- und Veedelszöch» ziehen durch Köln

Die «Schull- und Veedelszöch» gelten als besonders ursprüngliche Karnevalszüge. Doch vor kurzem waren sie plötzlich durch massiv gestiegene Kosten bedroht.
Schull- und Veedelszöch in Köln
Einen Tag vor Rosenmontag ziehen traditionell die «Schull- und Veedelszöch» durch Köln. © Oliver Berg/dpa

Bei strahlendem Sonnenschein ziehen in Köln wieder die «Schull- und Veedelszöch» durch die Stadt. Der Zug, der immer am Karnevalssonntag stattfindet, umfasst 8.000 aktive Teilnehmer und hat die gleiche Route wie der Rosenmontagszug. Er wird vor allem von den Kölner Schulen gestaltet. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sind alle in selbst gemachten Kostümen unterwegs.

In diesem Jahr griffen viele Gruppen das Kölner Karnevalsmotto «FasteLOVEnd - wenn Dräum widder blöhe» (Karnevalszeit - Wenn Träume wieder blühen») auf. So malten sie sich zum Beispiel aus, wie die ideale Schule ihrer Träume sein könnte - voll digitalisiert, mit viel Grün auf dem Schulhof und sauberen Toiletten.

Häufig wurde auch die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck gebracht, auch dies inspiriert durch das Motto, das sich von der optischen Gestaltung her an die Flower-Power-Zeit der 60er und 70er Jahre samt «Peace, Love and Happiness» anlehnt. Eine Polizeisprecherin sagte am Mittag, bisher laufe alles störungsfrei und alle freuten sich über das gute Wetter. 

Ein Spenden-Regen hat die Zukunft der Züge gesichert

Die «Schull- und Veedelszöch» werden von der Kölner Bevölkerung besonders stark mitgetragen. Dennoch waren sie einige Zeit lang aufgrund von gestiegenen Kosten gefährdet. «Zum einen sind nach Corona die Preise angestiegen, bei den Sanitätern, bei den Sicherheitsleuten, bei den Musikgruppen», schilderte Zugleiter Bernhard Conin der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist das eine. Zum zweiten sind auch die Vorgaben von der Stadt - sprich: wieviele Sanitäter da sein müssen, wieviele Sicherheitsleute, welche Plätze abgesichert werden undsoweiter - immer höher geworden.»

Das habe zusammen dazu geführt, dass die «Schull- und Veedelszöch» 2023 in eine finanzielle Schieflage gekommen seien und einen Verlust von mehr als 100.000 Euro gemacht hätten. Die jährlichen Kosten für den Zug betragen demnach inzwischen knapp 285.000 Euro - im Jahr 2010 seien es noch 86.000 gewesen.

Mittlerweile sehe es aber wieder viel besser aus, sagte Conin. Die Stadt habe ihre Zuschüsse von 7700 Euro im Jahr auf 50.000 Euro in diesem und 75.000 Euro im nächsten Jahr erhöht. Zudem seien die Mitgliedsbeiträge erhöht worden. Das Wichtigste sei aber, dass es zahlreiche Spenden gegeben habe. «Das ist das Gros, das hat uns sehr geholfen, und insofern sind die nächsten Jahre gesichert.»

© dpa
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