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Uni-Präsidentin entschuldigt sich für umstrittene Gaza-Likes

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin soll umstrittene X-Posts im Zusammenhang mit dem Gazakrieg geliked haben. Das sorgt für Empörung und politischen Druck. Die Kritisierte reagiert.
Geraldine Rauch
Distanziert sich klar von antisemitischen Inhalten oder Autoren der Postings auf der Plattform X: Geraldine Rauch. © Christoph Soeder/dpa

Die Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Geraldine Rauch, hat sich nach politischem Druck dafür entschuldigt, im Internet umstrittene Posts zum Gaza-Krieg geliked zu haben. Kurz zuvor hatte Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra mitgeteilt, in einem persönlichen Gespräch mit der Professorin die «klare Erwartung» einer öffentlichen Klarstellung geäußert zu haben.

«Ich habe auf der Plattform X einige Tweets «geliked», welche die Situation in Gaza und Rafah aufgreifen, die aber antisemitischen Inhalts oder Ursprungs sind», räumte die Wissenschaftlerin in einer Mitteilung ein. Von den antisemitischen Inhalten oder Autoren der Postings wolle sie sich ganz klar distanzieren.

Ihr X-Account ist mittlerweile gelöscht

Medienberichten zufolge soll Rauch auf der Plattform X Beiträge mit «Gefällt mir» markiert haben, in denen unter anderem der Krieg in Gaza als Völkermord oder Israel als Kriegsverbrecher bezeichnet wird. Ihr X-Account ist mittlerweile gelöscht, ihre Likes dort lassen sich daher nicht ohne Weiteres nachvollziehen.

Sie selbst schrieb auch, dass sie einen Tweet wegen seines Textes geliked und das darunter gepostete Bild zu dem Zeitpunkt nicht genauer betrachtet habe. «Dies war ein Fehler, für den ich mich aufrichtig entschuldigen möchte, da dieses Bild Symbole nutzt und Gleichsetzungen verwendet, die ich mir nicht zu eigen mache und die ich entschieden ablehne.» Sie nahm damit Bezug auf einen Beitrag mit Fotos von Demonstranten, die ein Bild des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit aufgemaltem Hakenkreuz hochhalten.

Senatorin Czyborra hatte zuvor erklärt: «Es darf zu keiner Zeit einen Zweifel daran geben, dass sich die Berliner Hochschulen von jeglicher Gewalt und Antisemitismus distanzieren und für demokratische Werte einstehen. Vor diesem Hintergrund sind unsere politischen Aussagen, seien sie privat oder dienstlich, sehr sorgfältig und sorgsam zu wählen. Dies erwarte ich auch und insbesondere von Vertreterinnen und Vertretern der Berliner Hochschullandschaft.»

Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hatte sich geäußert. Er könne nachvollziehen, dass jüdische Studierende «und alle, die Antisemitismus auf dem Campus nicht akzeptieren wollen», von Rauchs Verhalten schockiert sind, wie er der «Bild» sagte. «Wie sollen jüdische Studierende einer Universitätspräsidentin ihre Sicherheit anvertrauen, wenn diese Aussagen liked, die genau den Antisemitismus wiedergeben, wegen dessen viele Hochschulen eben keine sicheren Orte für Jüdinnen und Juden mehr sind?»

Auch neuer Antisemitismusbeauftragter steht in der Kritik

Die TU steht derzeit auch wegen der Ernennung ihres neuen Antisemitismusbeauftragten, Uffa Jensen, in der Kritik. Der Zentralrat der Juden nannte die Besetzung in einer Presseerklärung «eine Enttäuschung» und warf dem Historiker unter anderem vor, Gegner der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) zu sein. Jensen entgegnete in einer Stellungnahme, dass er die Definition, «wie viele meiner jüdischen Kollegen», begründet kritisiert habe.

© dpa
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