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Müntefering: K-Frage in der SPD noch offen

In der Vergangenheit sorgte die K-Frage meist in der Union für Debatten. Für die Wahl 2025 kommt dies womöglich auch auf die SPD zu.
SPD-Politiker Müntefering
Hält die K-Frage in der SPD für noch offen: Franz Müntefering. (Archivbild) © Kay Nietfeld/dpa

Die Kanzlerkandidatenfrage in der SPD ist aus Sicht des früheren SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Franz Müntefering noch nicht zugunsten von Olaf Scholz entschieden. «In der SPD gibt es Gremien und Regeln, nach denen solche Entscheidungen getroffen werden», sagte der 84-Jährige dem «Tagesspiegel». «Das wird alles eingehalten. Und irgendwann 2025 beschließt der Parteitag: Wir machen das in folgender Konstellation. So lange muss man warten, so lange ist die K-Frage offen.»

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Wochenende trotz schwacher Umfragewerte seinen Anspruch auf die Kanzlerkandidatur bei der Bundestagswahl 2025 bekräftigt. In Umfragen schneidet sein Parteifreund und Verteidigungsminister Boris Pistorius besser ab. Er rechne «fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden», hatte der Kanzler dem «Tagesspiegel» gesagt. «Ich bin Läufer und habe eine gute Kondition», sagte Scholz. Auch Pistorius wolle, «wie viele andere, dass ich wieder als Kanzler antrete». 

Wer hat die besten Chancen für die «große Sache»?

Müntefering erinnerte in diesem Zusammenhang an den legendären SPD-Fraktionschef Herbert Wehner. «Wehner würde sich so verhalten, dass für die Partei alle Chancen gewahrt bleiben, um nach der Wahl wieder ganz vorne mit dabei zu sein.» Bei aller Personalisierung gehe es in Parteien «um die große Sache: Wie können wir das Zusammenleben der Menschen gut und gerecht organisieren?» 

Kanzlerkandidat sollte werden, wer die besten Chancen hat, «die große Sache» umzusetzen, sagte Müntefering. «Das werden die Sozialdemokraten miteinander entscheiden: Wer kann es, wer macht es?» Es bestehe kein Grund zur Eile. 

Müntefering lobte zugleich Pistorius. Dieser inszeniere sich nicht als «feiner Minister», sondern sei «ein Oberbürgermeister-Typ», und das sei seine Stärke. «Pistorius wirkt dadurch natürlich, und ist deshalb für wichtige Ämter im Gespräch. Er verhält sich völlig korrekt.»

© dpa
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