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Forscher: Junge Menschen empfinden Politik als Gegner

Volksvertreter? Laut dem Generationenforscher Maas sieht die Jugend die Politik nicht auf ihrer Seite. Junge Menschen hätten zudem eine «komische Art von Toleranz» - anders als in der Vergangenheit.
Jugendliche
Laut dem Forscher Rüdiger Maas gibt es unter jungen Menschen in Deutschland trotz unterschiedlichster politischer Präferenzen keine Spaltung. (Archivfoto) © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Viele junge Menschen in Deutschland und damit potenzielle Erstwähler bei der Bundestagswahl fühlen sich nach Einschätzung eines Experten nicht von der Politik vertreten. «Sie haben sogar das Gefühl, die Politik arbeitet gegen sie oder nimmt sie gar nicht erst wahr», sagte Generationenforscher Rüdiger Maas im ARD-«Morgenmagazin». 

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Es gebe wenige Punkte, bei denen junge Menschen von der Politik direkt adressiert würden. Maas forderte, die Politik müsse mehr in Schulen investieren und dort Politik greifbarer machen. Der Forscher beklagte, das Politikverständnis von manchen jungen Befragten sei «unterirdisch». 

Maas: AfD in sozialen Netzwerken im Vorteil 

Viele hätten ihr Hauptwissen über die Politik aus sozialen Netzwerken. Dort spreche fast nur die AfD die Sprache der jungen Menschen, wodurch ein Ungleichgewicht entstehe. Andere Parteien müssten versuchen, komplexe Themen herunterzubrechen. Langweilige Themen könnten mehr emotionalisiert werden. «Wenn ich die Jungen erreichen will, dann muss ich mir ein Stück mehr Mühe geben, als es momentan der Fall ist», sagte Maas. 

«Komische Art von Toleranz in beide Richtungen» 

Eine Spaltung etwa auf Schulhöfen beobachte er nicht. Im Gegenteil: «Junge Menschen, die jetzt AfD wählen und welche, die jetzt zum Beispiel Linkspartei, BSW oder CDU wählen, die verstehen sich. Das ist völlig neu.» 

Vor 10 oder 15 Jahren habe es eher Feindschaften zwischen extrem rechts und extrem links gegeben. «Heute hat man so eine ganze komische Art von Toleranz in beide Richtungen», sagte Maas. Dabei würden sich junge AfD-Wähler selbst eher in der Mitte verordnen.

© dpa
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