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Ukrainische Armee muss Stadtteil von Tschassiw Jar aufgeben

Vor einer Woche verbreitete die ukrainische Armee Erfolgsmeldungen aus der lange umkämpften Kleinstadt Tschassiw Jar im Donezker Gebiet. Nun stellt sich die Situation anders dar.
Ukraine-Krieg - Tschassiw Jar
Durch die intensiven Kämpfe ist Tschassiw Jar verwüstet. (Archivbild) © Uncredited/Ukraine Patrol Police/AP/dpa

Nach monatelangen Kämpfen hat die ukrainische Armee den östlichsten Teil der Kleinstadt Tschassiw Jar im Donezker Gebiet aufgeben müssen. «Die Stellungen unserer Verteidiger sind zerstört worden», sagte der Sprecher der zuständigen Armeegruppierung «Chortyzja», Nasar Woloschyn, der Agentur Interfax-Ukraine zufolge. Es sei daher nicht mehr zweckmäßig gewesen, den Stadtteil Kanal zu halten. Ein Rückzug auf neue Positionen sei befohlen worden. 

Es gebe dort kein einziges unbeschädigtes Gebäude mehr. «Bombardements und Artilleriebeschuss hinterließen eine Mondlandschaft», stellte der Sprecher fest. Vor einer Woche hatte Woloschyn noch gesagt, dass die ukrainische Armee den russischen Gegner aus dem Stadtteil weitgehend vertrieben habe.

Einnahme würde Russland weitere Wege eröffnen

Zuvor hatte die russische Armee bereits die Eroberung dieses und des benachbarten Stadtteils verkündet. Berichten zufolge sind vom russischen Militär unter anderem massiv schwere Gleitbomben gegen ukrainische Positionen eingesetzt worden. Die russische Armee rückt seit dem Frühjahr auf Tschassiw Jar vor, das westlich des 2023 eroberten Bachmut liegt. Bei einer Einnahme des erhöht liegenden Orts eröffnet sich für Russland der Weg auf den Ballungsraum um die Stadt Kostjantyniwka. 

Auch an anderen Frontabschnitten erzielte das russische Militär Geländegewinne. So verzeichneten ukrainische Militärbeobachter Fortschritte unter anderem beim ebenfalls im Donezker Gebiet gelegenen Torezk. Zudem sollen sich russische Einheiten an einem dritten Abschnitt im Gebiet Charkiw an der Staatsgrenze festgesetzt haben.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion. Für ein Ende der Kampfhandlungen hatte Russland zuletzt Gebietsabtretungen der Ukraine gefordert. Kiew lehnt das ab.

© dpa
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