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Russland beklagt US-Provokation im Schwarzen Meer

Die USA haben im Schwarzen Meer auch Aufklärungsdrohnen im Einsatz. Russland sieht darin eine Einmischung in den Krieg in der Ukraine und droht mit Konsequenzen.
Drohne MQ-9 Reaper
Eine US-amerikanische Drohne vom Typ MQ-9. © Massoud Hossaini/AP/dpa

Russland beklagt einen immer intensiveren Einsatz von US-Drohnen im Schwarzen Meer und kündigt eine Reaktion auf «Provokationen» an. Aufklärungsdrohnen der USA sorgten etwa dafür, dass die Ukraine von den USA Daten zu Zielen auf russischem Gebiet erhalte, um Schläge mit den vom Westen gelieferten Waffen auszuführen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Verteidigungsminister Andrej Beloussow habe dem Generalstab der Streitkräfte Anweisung erteilt, Vorschläge für eine operative Reaktion auf «Provokationen mit unbemannten Flugkörpern» vorzubereiten.

Moskau hatte wegen US-Drohnen vom Typ MQ-9A «Reaper» über dem Schwarzen Meer in der Vergangenheit mehrfach Kampfjets aufsteigen lassen - wegen angeblicher Nähe zur russischen Staatsgrenze. Im März vorigen Jahres stieß eine unbemannte US-Militärdrohne nach Angaben aus Washington über internationalem Gewässer mit einem russischen Kampfjet zusammen. US-Kräfte brachten die Drohne nach der Kollision zum Absturz.

Russland hält im Schwarzen Meer nach der völkerrechtlich nicht anerkannten Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim von 2014 deutlich größere Teile des Gewässers für sein Gebiet als die internationale Gemeinschaft. Deshalb kommt es immer wieder zu Zwischenfällen.

Moskau droht

Russlands Verteidigungsministerium wirft den USA und anderen Nato-Staaten vor, sich immer tiefer in den Krieg in der Ukraine zu verwickeln. Die Drohnenflüge erhöhten das Risiko einer direkten Konfrontation zwischen der Allianz und Russland, teilte das Ministerium mit. «Die Verantwortung dafür wird die Nato tragen.»

Über die Spannungen zwischen Washington und Moskau im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatten am Dienstag auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und Beloussow in einem seltenen Austausch gesprochen. Beloussow habe dabei im Zusammenhang mit den fortlaufenden US-Waffenlieferungen an die Ukraine auf die zunehmende Gefahr einer Eskalation der Lage in dem Land hingewiesen, hieß es in Moskau.

Moskau hatte Washington am Montag nach einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Folgen gedroht. Dabei hatte es Tote und viele Verletzte an einem Stadtstrand gegeben. Das russische Außenministerium bestellte zugleich die US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, ein und übergab ihr eine Protestnote. Die Ukraine hat die Befreiung der Krim von der russischen Besatzung angekündigt.

© dpa
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