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Kriegsheimkehrer in Russland tötet erneut Frau

In Russland können sich Schwerverbrecher mit einem Einsatz im Krieg gegen die Ukraine aus ihrer Haft freikaufen. Immer wieder töten sie nachher auch im zivilen Leben - das zeigt ein neuer Fall.
Alexander Bastrykin
Der Chef des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, hat die Behörden in Saratow angewiesen, ihn über die Mordermittlungen auf dem Laufenden zu halten. (Archivbild) © Valery Sharifulin/Pool Sputnik Kremlin/AP

Ein in Russland wegen Mordes verurteilter Mann hat nach seiner Rückkehr aus dem Krieg gegen die Ukraine erneut eine Frau getötet. Gegen den 35-Jährigen erging in der Stadt Saratow an der Wolga Haftbefehl wegen Mordes, nachdem er seine Freundin in einem Beziehungsstreit in einem Geschäft erstochen hatte, wie Ermittler mitteilten. Sie veröffentlichten auch ein Video vom Tatort. Der Mann war bereits 2021 wegen Mordes verurteilt worden, wie russische Medien berichteten, weil er damals seine Ehefrau ebenfalls in einem Geschäft erstach. Die Frauen hatten sich demnach von dem Mann trennen wollen.

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Der Verdächtige hatte sich wie viele verurteilte Gewalttäter in Russland freiwillig zum Einsatz für den Krieg gegen die Ukraine gemeldet und sich damit seine Freiheit samt Begnadigung durch Kremlchef Wladimir Putin erkauft. 

Menschenrechtler sehen in dem System seit langem eine Gefahr für die russische Gesellschaft, weil verurteilte Schwerverbrecher nach ihrer Rückkehr von der Front immer wieder Gewalttaten verüben. Zehntausende verurteilte Straftäter sind in Russland durch den Kriegseinsatz wieder in Freiheit gekommen.

Nach Recherchen der kremlkritischen Internetplattform «Wjorstka» gab es nach mehr als zweieinhalb Jahren Krieg mit Stand Ende September neue Strafverfahren gegen 246 frühere Verurteilte sowie gegen 180 Soldaten. Sie hätten seit Kriegsbeginn in Russland 242 Menschen getötet, 227 Menschen seien verletzt, hieß es. Auch Frauenrechtlerinnen weisen immer wieder darauf hin, dass die Kriegsheimkehrer die Fälle häuslicher Gewalt in die Höhe treiben und insgesamt ein hohes Aggressionspotenzial in die Gesellschaft tragen.

© dpa
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