Strom aus Solar und Wind kennen wir ja bereits. Aber was ist mit Strom aus Wasserwellen? Immerhin stehen Meere und Flüsse nie still und könnten, wenn effektiv genutzt, dafür sorgen, dass die dort freigesetzte Energie in Strom umgewandelt wird.
Bislang gibt es dafür Gezeitenkraftwerke. Das sind fest verbaute Strukturen an Küsten, bei denen das Wasser bei Ebbe und Flut Turbinen antreibt. Oft sind diese allerdings ähnlich wie Staudämme konstruiert und erfordern einen größeren Eingriff in natürliche Ökosysteme. Zudem existieren nur wenige davon, da ihre Standorte verschiedene Kriterien erfüllen müssen. Zwei neue Projekte wollen hier flexiblere, kostengünstigere und potenziell effizientere Alternativen sein.
SWEL: Der Wellenmagnet
Das in Zypern und dem vereinigten Königreich angesiedelte Unternehmen Sea Wave Energy (SWEL) hat ein modulares und anpassungsfähiges Design vorgestellt, mit dem sich die Energie aus Meereswellen von der Oberfläche „abschöpfen” lässt. Der Waveline Magnet sieht dabei ein wenig aus wie eine schwimmende Wirbelsäule. Mehrere miteinander verknüpfte Elemente treiben wie ein Floß auf dem Wasser. Verbunden sind sie mit einer festen Mittelstrebe durch eine Reihe von Hebeln. Diese bewegen sich dank der Wellenbewegung hoch und runter und laden damit Batterien auf.
Die Tech-Innovation sei einfach zu konstruieren, flexibel einzusetzen und laut dem Unternehmen günstig im Betrieb. Im Ergebnis erzeugt sich hierdurch Strom für lediglich 0,017 Euro pro Kilowattstunde. Bislang ist das Projekt noch in der Testphase.
Floater: Wellenenergie an Uferbauten nutzen
Das Floater-Projekt des israelischen Unternehmens Eco Wave Power sieht auf den ersten Blick ganz anders als der Waveline Magnet aus, funktioniert aber nach einem ähnlichen Prinzip. Die Floater schwimmen nicht auf dem offenen Meer, sondern werden an Uferbauten, etwa Piere, Molen, Anlegestegen und Offshore-Anlagen angebracht. Die Wellen dort bewegen die Schwimmelemente auf und ab, was wiederum Kolben antreibt, die hydraulische Energie erzeugen. Der große Vorteil bei diesem System ist, dass es lediglich an bestehende Konstruktionen am Meer angebracht werden muss. Ein größerer Eingriff in das Ökosystem ist nicht notwendig und die Stege erhalten so eine zusätzliche Funktion.
Eco Wave Power setzten die ersten Floater bereits 2016 in Gibraltar in Betrieb. Weitere Projekte sind in Los Angeles, Portugal und Spanien geplant. Laut Unternehmen erzeugen die Anlagen 327 Megawatt Strom, was 327.000 Haushalte versorgen könnte.
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