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Zwei Frauen, ein Baby: «Toni, männlich, Hebamme» ist zu Ende

Angesichts sinkender Quoten zieht die ARD einer Reihe mit Leo Reisinger und Wolke Hegenbarth den Stecker. In der letzten Folge geht es um Leihmutterschaft.
TV Ausblick ARD - Toni, männlich, Hebamme - Das Glück der anderen
Hebamme Toni Hasler leitet den Daddy-Chor . © Jacqueline Krause-Burberg/ARD Degeto/dpa

Die meisten TV-Figuren in sozialen oder medizinischen Berufen sind weiblich - da tut ein Mann als Entbindungspfleger schon ganz gut. Der zehnte Film der ARD-Reihe «Toni, männlich, Hebamme» trägt den Titel «Das Glück der anderen» und ist am Freitag (16.8.) um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen. Es ist zugleich der letzte der Filme, die vor gut fünf Jahren begannen.

Diesmal taucht Tonis Ex-Frau Hanna (Kathrin von Steinburg) mit ihrem neuen Ehemann Alex (Martin Bretschneider) in der Geburtssprechstunde auf. Doch nicht die Anwältin ist hochschwanger, sondern ihre aus Georgien stammende Haushaltshilfe Natascha. Toni ist völlig perplex, als Hanna ihm gesteht, die junge Frau als «Leihmutter» für ihren Kinderwunsch eingestellt zu haben. 

Zarte Einblicke

Natascha würde gerne im schönen Münchner Heim der beiden bleiben und glaubt, sich in Alex verguckt zu haben. Als er nicht so recht darauf eingeht, nimmt sie Reißaus - und das frischgeborene Baby gleich mit. Derweil will Toni dringend mit seiner Praxiskollegin Luise (Wolke Hegenbarth) reden - versucht sie doch, mit unredlichen Methoden ihre Beziehung mit Sami (Marcel Mohab) zu retten.

Regisseurin Sibylle Tafel (58, «Zwei Bauern und kein Land») hat alle zehn Filme dieser Reihe inszeniert und dazu auch die Drehbücher geschrieben. Sie bietet in ihrem anfangs etwas zähen, dann zunehmend unterhaltsameren Film nicht nur das gewohnte Geplänkel zwischen den Hauptfiguren, sondern auch zarte Einblicke in andere Möglichkeiten einer Partnerschaft, einer «Menage à trois». Dabei zeigt sich, dass es mit dem Glück der anderen offenbar besser bestellt ist als mit dem eigenen für Toni und Luise, die sich schon lange zueinander hingezogen fühlen - irgendwie.

Ein plötzliches Ende

Leo Reisinger (46, «Tonio & Julia») und Wolke Hegenbarth (44, «Alles Klara») spielen wie gewohnt locker und frisch drauflos - so, als wären sie schon ewig ein Paar, nun in den Mittvierzigern. Was sie jedoch weiterhin nicht sind und auch nicht werden. So endet diese Episode ganz plötzlich und obendrein so, als ob es demnächst weitergehen könnte. 

Das aber tut es nun nicht, eine Abschiedsfolge mit zum Ende geführten losen Handlungssträngen wird es nicht geben. Ähnlich abrupt beendeten die ARD und ihre Filmtochter Degeto kürzlich die Reihe «Daheim in den Bergen», die quasi mitten in einem Telefonat ihren Schluss hatte. Die Quoten waren in beiden Reihen rückläufig, die letzte «Toni»-Folge (am 9.8.) hatte 2,6 Millionen Zuschauer, beim Start am 8.2.2019 waren es 4,5 Millionen gewesen. Das Leben kann schon ganz schön hart sein - jetzt auch am ansonsten eher versöhnlichen Fernsehabend am Freitag.

© dpa ⁄ Klaus Braeuer, dpa
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