Das EM-Viertelfinale zwischen der Türkei und den Niederlanden ist das vielleicht bedeutendste Spiel in der bisherigen Karriere von Orkun Kökcü. Doch ausgerechnet die Partie am Samstagabend in Berlin (21.00 Uhr/RTL und MagentaTV) verpasst der in den Niederlanden geborene und aufgewachsene Nationalspieler der Türkei wegen einer Gelbsperre.
«Es zerreißt mir das Herz», sagte der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler von Benfica Lissabon bei einer Pressekonferenz im EM-Quartier in Barsinghausen. «Ich hätte alles dafür getan, um dieses Spiel zu spielen. Aber ich habe auch volles Vertrauen in meine Teamkollegen, dass sie alles dafür tun werden, dass wir noch eine Runde weiterkommen.»
Kökcü kam in Haarlem zur Welt und wurde genau wie Arjen Robben und der niederländische Trainer Ronald Koeman in der Nachwuchsabteilung des FC Groningen ausgebildet. Bis zur U19 durchlief er alle niederländischen Junioren-Nationalteams. 2023 wurde er niederländischer Meister mit Feyenoord Rotterdam. Dort spielte er mit den Viertelfinal-Gegnern Lutsharel Geertruida und Justin Bijlow zusammen.
Sein großes Ziel ist, am kommenden Mittwoch das EM-Halbfinale mit der türkischen Mannschaft zu spielen. Denn an das Halbfinale zwischen der Türkei und Deutschland bei der Europameisterschaft 2008 kann er sich noch sehr gut erinnern. «Ich war damals sieben Jahre alt und habe zusammen mit meinem Bruder in den Niederlanden jedes Spiel gesehen», sagte Kökcü. «Damals habe ich davon geträumt, selbst einmal bei so einem Spiel dabei zu sein.»