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Schotten freuen sich auf Eröffnungsspiel: Das macht Hoffnung

«No Scotland, no Party» - gilt das bei dieser Fußball-Europameisterschaft? Der erste deutsche EM-Gegner macht sich Hoffnung auf eine Überraschung. Erinnerungen an Spanien und England machen Mut.
Schottland
Die Schotten Scott McTominay (l) und John McGinn freuen sich auf das EM-Spiel gegen Deutschland. © Andrew Milligan/PA Wire/dpa

Auf diesen Moment haben Schottlands Fußball-Nationalmannschaft und die Tartan Army mehr als ein Vierteljahrhundert gewartet. Wie zuletzt bei der WM 1998 in Frankreich sind die Bravehearts wieder bei einem Turnier jenseits der Insel dabei - und nur zu gerne gehen die Fans auf Auslandsreise.

Die Auswahl von Trainer Steve Clarke blickt dem EM-Eröffnungsspiel am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) mit großer Vorfreude entgegen. Zwar sind die Schotten Außenseiter, aber aus verschiedenen Gründen dürfen sie auch auf eine Überraschung hoffen.

Riesige Fan-Gemeinde

Auch wenn nur ein kleiner Teil von ihnen ins Stadion darf, wird in den EM-Tagen die unglaubliche Zahl von 200.000 schottischen Fans in Deutschland erwartet. Die Spieler spüren die Energie, sie soll beflügeln. «Hoffentlich geben wir den Fans die Chance, die Spiele zu genießen und Teil einer schottischen Mannschaft zu sein, die Geschichte schreibt», sagte Clarke. In den Tagen vor dem Eröffnungsspiel waren Fans im Schottenrock, dem Kilt, in München unterwegs. Der Name Tartan Army hat seinen Ursprung in den Tartanmustern der Kilts. «No Scotland, no Party» - gilt das bei dieser EM?

Trainer-Ruhepol

Der frühere José-Mourinho-Assistent Clarke trägt seit 2019 die Verantwortung für das Nationalteam. Nach zehn verpassten Welt- und Europameisterschaften führte er die Bravehearts bei der EM 2021 auf die große Fußball-Bühne zurück - vor allem mit den Grundtugenden des Spiels. Er gilt als Bessermacher. Nach mehreren Stationen als Co-Trainer ist der frühere Chelsea-Profi längst ein hochgeschätzter Cheftrainer. Egal, wer im Team, alle vertrauen nach eigenen Worten darauf, dass der 60-Jährige den richtigen Plan für einen Erfolg gegen Deutschland findet.

Torschützen

Scott McTominay von Manchester United wurde plötzlich und unerwartet zum Torjäger. Der 27-Jährige ebnete mit sieben Toren den Weg zur EM-Endrunde. Nur die Stürmer Romelu Lukaku (Belgien/14 Tore), Cristiano Ronaldo (Portugal/10), Kylian Mbappé (Frankreich/9) und Harry Kane (England/8) trafen öfter. Ob dieser Torlauf weitergeht? Kurios: Deutschland und Schottland haben gleich viele Spieler, die schon bei einer EM getroffen haben, nämlich jeweils nur einen. Für die DFB-Elf traf Kai Havertz zweimal, für Schottland Callum McGregor einmal. Er hat beim Eröffnungsspiel Geburtstag.

Achtungserfolge

Zwar konnte nur eines der vergangenen neun Länderspiele gewonnen werden; aber wer Spanien 2:0 im März 2023 schlägt, kann auch Deutschland gefährlich werden. Das 0:0 gegen England bei der EM 2021 ist auch ein Erfolg, der als Mutmacher herhalten kann. Beide Spiele unterstreichen, wie schwer es sein kann, gegen die Schotten Tore zu erzielen.

Geschlossenheit

Wie hat der frühere schottische Nationaltrainer Berti Vogts es einmal formuliert: «Der Star ist die Mannschaft.» Diese Fußball-Weisheit gilt für den deutschen Gruppengegner ganz besonders. Neben McTominay sind Kapitän Andy Robertson (FC Liverpool) und John McGinn von Aston Villa weitere wichtige Leistungsträger. Aber einen herausragenden Star hat das Team eben nicht. Auch der frühere BVB-Profi Paul Lambert hob wiederholt eine besondere Geschlossenheit hervor.

Serie

Noch nie erreichte Schottland die K.o.-Runde - irgendwann muss es doch mal klappen. «Wir sind hier, um alle Fans in drei oder hoffentlich vier Wochen mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause zu schicken», sagte Clarke. Vor den Aufgaben gegen Ungarn und die Schweiz soll eine Überraschung gegen Deutschland glücken.

© dpa ⁄ Christian Kunz, dpa
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