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Guardiolas «Horrorshow»: Man City taumelt in die Krise

Das hat Pep Guardiola in seiner Trainerkarriere noch nie erlebt. Mit Manchester City verliert er zum fünften Mal hintereinander. Nach dem 0:4-Debakel gegen Tottenham wirkt der Starcoach ratlos.
Manchester City - Tottenham Hotspur
Manchester City - Tottenham Hotspur
Manchester City - Tottenham Hotspur

  Torjäger Erling Haaland blickte ins Leere, Trainer Pep Guardiola wirkte ratlos. Die fünfte Pflichtspiel-Pleite in Serie für Manchester City hat deutliche Spuren hinterlassen. «Wir sind es nicht gewohnt, so viele Spiele hintereinander zu verlieren», gab Guardiola nach dem 0:4-Debakel in der englischen Premier League gegen Tottenham Hotspur zu. «Es ist passiert. Wir müssen alles tun, um die Kurve zu kriegen, vor allem im nächsten Spiel.»

Titel-Vorentscheidung in Liverpool?

Guardiola dachte schon an das direkte Duell mit Tabellenführer FC Liverpool in einer Woche. Sollte Man City auch in Anfield verlieren, wäre die fünfte Meisterschaft in Serie wohl vom Tisch. «Wir sind nicht in der Situation, dass wir daran denken, was am Ende der Saison passiert», sagte Guardiola und klang resigniert. «Wenn wir (den Titel) am Ende nicht gewinnen, dann liegt es daran, dass wir ihn nicht verdient haben.»

Erst am Donnerstag hatte der Spanier seinen Vertrag verlängert, um in der Krise ein Zeichen zu setzen. Der erhoffte Effekt verpuffte, wie die «Sunday Times» feststellte: «Neuer Vertrag, neuer Tiefpunkt.»

Gegen Tottenham präsentierte sich der Serienmeister alles andere als meisterlich. Die erfolgsverwöhnten Fans im Etihad-Stadion rieben sich verwundert die Augen, als ihre Cityzens von den Gästen aus London phasenweise vorgeführt wurden. «Die Spurs zerlegten Man City in alle Einzelteile», resümierte der «Telegraph». Die erste Heimpleite seit November 2022 und nach 52 Spielen war zugleich die höchste seit 18 Jahren. Die «Manchester Evening News» nannte es eine «Horrorshow».

Guardiola mühte sich, die Situation sachlich einzuordnen. «Nach acht Jahren hier wusste ich, dass wir früher oder später abstürzen würden», sagte der 53-Jährige. «Ich hätte nicht gedacht, dass wir drei Premier-League-Spiele in Serie verlieren, aber wir waren (vorher) immer wieder und wieder unglaublich konstant. Die Realität ist allerdings, dass so etwas im Fußball und im Leben passiert.»

«Müde Beine» und ein schmerzhafter Ausfall

Mögliche Gründe für die Krise gibt es viele. Einstige Leistungsträger wie Kyle Walker, Ilkay Gündogan oder Kevin De Bruyne haben ihren Zenit überschritten. Britische Medien unterstellten «müde Beine» und eine «Sättigung». Toptorjäger Haaland leidet an Ladehemmung. Der Stürmer, der in den ersten fünf Ligaspielen der Saison zehn Tore erzielt hatte, traf in den letzten sieben Partien nur zweimal.

Was bzw. wer den Cityzens derzeit am meisten fehlt, wurde schon vor dem Anpfiff deutlich. Rodri, der nach einer Operation am Knie bis zum Saisonende ausfällt, wurde im Etihad-Stadion als erster Ballon-d'Or-Gewinner in der Geschichte von Manchester City mit großem Brimborium gefeiert. Mit dem Spanier hatte der englische Fußballmeister zuvor nur zwei von 78 Spielen verloren. Entsprechend schmerzt jetzt Rodris langfristiger Ausfall.

Nächste Chance zur Wende am Dienstag

Die Vergangenheit hat mehrfach gezeigt, dass man Manchester City nicht zu früh abschreiben darf. Doch die schwerste Krise der Ära Guardiola lässt sich nicht mehr wegreden. Das weiß auch der Spanier selbst, der in seiner Trainerkarriere nie zuvor fünf Pflichtspiele hintereinander verloren hat. Am Dienstag gibt es in der Champions League gegen Feyenoord Rotterdam die Chance zur Trendwende.

© dpa ⁄ Philip Dethlefs, dpa
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