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5:0, 4:0, 3:0: Bayern setzen national ein «Statement»

Die Bayern runden eine perfekte Drei-Siege-Woche daheim gegen Union Berlin ab. Diesmal ist es keine Musiala-Gala, sondern der Tag von Torjäger Kane. Sportvorstand Eberl ist voll des Lobes.
Bayern München - 1. FC Union Berlin
Bayern München - 1. FC Union Berlin
Bayern München - 1. FC Union Berlin

Harry Kane stand mit roten Adiletten in den Katakomben der Allianz Arena und zog noch vor dem Duschen ein rundum positives Resümee des Arbeitstages. «Zwei Tore geschossen, drei Punkte geholt und kein Tor gekriegt, es war eine gute Vorstellung von uns», sagte der Bayern-Torjäger nach dem 3:0 (2:0) in der Fußball-Bundesliga gegen Union Berlin. 

Kane blickte am Samstagabend insgesamt auf «eine schöne Woche» zurück. Denn vor der wichtigen Champions-League-Aufgabe gegen Benfica Lissabon am kommenden Mittwoch hat der FC Bayern München national dreimal geliefert. Auf das 5:0 in Bochum und das 4:0 im DFB-Pokal in Mainz ließ der Tabellenführer den nächsten souveränen Sieg folgen.

«Verlorene Meisterschaft zurückholen»

«National haben wir unsere Aufgaben bis hierhin sehr gut gemacht. Wir sind Tabellenführer und im Pokal weiter», sagte Sportvorstand Max Eberl zur ersten Phase unter dem neuen Trainer Vincent Kompany. «Das Hauptaugenmerk ist, dass wir die verlorene Meisterschaft zurückholen», sagte Eberl nach dem Titelgewinn von Bayer Leverkusen in der vergangenen Spielzeit: «Wir haben in den ersten neun Saisonspielen ein Statement gesetzt.» 

Gegen Union gab es mal wieder einen Harry-Kane-Tag in der Münchner Arena. Der Engländer erzielte seine Saisontore zehn und elf in der Bundesliga. Erst verwandelte der Torjäger vom Elfmeterpunkt (15. Minute). Dann drückte er eine Kopfballvorlage von Kingsley Coman ins Netz (51.). Der spielfreudige Coman hatte zuvor das 2:0 erzielt (43.). 

Für die Eisernen aus Berlin war es dagegen das nächste Frusterlebnis nach dem blamablen Pokal-Aus beim Drittligisten Arminia Bielefeld (0:2). Torwart Frederik Rönnow verhinderte am Ende mit einer Parade bei einem Schuss von Coman eine höhere Niederlage (87.). «Am Ende ist gegen die Bayern der Druck einfach so groß, dass man nicht alles verteidigen kann», sagte Union-Profi Christopher Trimmel. Die Niederlage werde das Team nicht umwerfen.

Unions Hilfestellung beim ersten Bayern-Tor

Auch eine Zauber-Pause von Nationalspieler Jamal Musiala, der bei den Erfolgen in Bochum und Mainz groß aufgespielt und insgesamt viermal getroffen hatte, hielt die Bayern nicht auf. «Ein Feuerwerk» sei der Auftritt vor den 75.000 Zuschauern nicht gewesen, meinte Eberl. «Aber in der zweiten Halbzeit haben wir wie eine Spitzenmannschaft gespielt. Es ist nichts angebrannt. Wir haben jetzt sehr stabil drei Spiele nacheinander zu Null gewonnen.»

Das Gewinnen wurde dem Favoriten dabei durch Union-Profi Benedict Hollerbach noch erleichtert. Der Angreifer agierte gegen Bayern-Stürmer Michael Olise im eigenen Strafraum höchst ungeschickt. Sein Beinstellen führte zum Foulelfmeter und der frühen Führung durch Kane, der vom Punkt den Ball scharf und platziert unten links versenkte. Auch nach dem achten Elfmeter in der Bundesliga steht bei Kane die 100-Prozent-Quote.

Die Bayern dominierten. Union verteidigte in einem engmaschigen 5-4-1-System, in dem die Münchner trotzdem immer wieder Lücken fanden. Großartig herausgespielt war Tor Nummer zwei: Geburtstagskind Alphonso Davies (24) zog auf dem linken Flügel unwiderstehlich los, passte zu Kane, dessen direkte Weiterleitung Coman überlegt vollendete. 

Neuer hält stark gegen Jordan

Die Konter der Gäste verpufften überwiegend. Bei einem gefährlichen Schuss von Jordan aus der Drehung konnte Bayern-Torwart Manuel Neuer noch so eben die Arme hochreißen und den Ball zur Ecke abwehren (32.). Es war die größte Torchance der Berliner.

Bayern-Trainer Vincent Kompany konnte in der Gewissheit der früh entschiedenen Partie frühzeitig mehrfach wechseln und Stammkräfte wie Minjae Kim, João Palhinha und auch Olise auswechseln und für die Champions League schonen. Auch Musiala durfte nach 74 Minuten vorzeitig die Arbeit beenden. 

Nach den zwei Niederlagen bei Aston Villa (0:1) und dem FC Barcelona (1:4) müssen die Münchner nun gegen Benfica Lissabon unbedingt den zweiten Sieg im neuen Liga-System einfahren. Denn anders als national sind die Bayern international unter Zugzwang.

© dpa ⁄ Klaus Bergmann, dpa
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