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Bundesweiter Warntag - Netz an Sirenen hat Lücken in MV

Wenn das Handy-Netz ausfällt - wie soll dann die Bevölkerung gewarnt werden? Sirenen gelten als robustes Mittel. Das Netz in MV hat nach wie vor Lücken.
Bundesweiter Warntag zum Test der Warnsysteme
Sirenen gelten als unverzichtbar im Mix der Warnmittel bei einer Katastrophe. Das Sirenen-Netz in MV hat nach wie vor Lücken. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa

Am bundesweiten Warntag an diesem Donnerstag sollen um 11.00 Uhr Handys brummen und Sirenen heulen. Doch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es noch immer Lücken im Sirenen-Netz. Während etwa die Landeshauptstadt Schwerin in den vergangenen Jahren flächendeckend 17 neue Sirenen installiert hat, gibt es in Neubrandenburg mit mehr als 60.000 Einwohnern nach wie vor kein festes Gerät zum Warnen der Bevölkerung. 

Eine Stadtsprecherin sagte, die Neubrandenburger Feuerwehr verfüge über zwei mobile Sirenen. Diese hätten jedoch nur eine Reichweite von 500 Metern. In der Vergangenheit sei man der Sichtweise des für den Katastrophenschutz zuständigen Landkreises Mecklenburgische Seenplatte gefolgt, der feste Sirenen nicht für nötig gehalten habe. «Wir werden aber angesichts der neuen Bedrohungslagen wie dem Krieg in der Ukraine wohl noch einmal darüber diskutieren», sagte die Sprecherin.

Greifswald baut Sirenen auf

Greifswald baut gerade am flächendeckenden Netz von elf Sirenen, wie die Stadtverwaltung informierte. Einige stehen demnach bereits. Jetzt sollen sie erstmals getestet werden. «Alle sind mit einer zusätzlichen Sprachausgabe ausgestattet. Sie sollen zum Einsatz kommen, wenn die Verwaltung oder Katastrophenschutz-Behörden die Bevölkerung beispielsweise vor gefährlichen Wetterlagen, Unfällen in Betrieben, beim Ausfall der Versorgung oder beim Auftreten von Krankheitserregern warnen möchte», hieß es. 

Nach der Wende waren vor allem in den Städten mit Berufsfeuerwehren die Sirenen abgebaut worden, weil die Feuerwehrleute elektronisch alarmiert werden. Doch Experten raten zum Wiederaufbau eines flächendeckenden Netzes. Wenn bei einem militärischen Angriff oder einer anderen Katastrophe der Strom ausfällt und das Handy-Netz gestört ist, können die Menschen über diesen Weg nicht mehr erreicht werden.

Minister appelliert: Nachbarn informieren

Das Mobilfunk-Warnsystem Cell Broadcast, das direkt Warnnachrichten auf das Handy schickt, ist überdies noch nicht perfekt. So ist darüber bisher nur eine Warnung, aber keine Entwarnung möglich, wie Innenminister Christian Pegel (SPD) informierte. Ältere Geräte seien zum Teil gar nicht in der Lage, Cell-Broadcast-Nachrichten zu empfangen. Pegel appellierte an die Bürger im Land: «Wir müssen uns gegenseitig auch um die Bevölkerungsgruppen kümmern, die vielleicht nicht mit entsprechender Technik ausgestattet sind oder Sirenen hören können. Bitte haben Sie daher auch einen wachsamen Blick auf Ihre Nachbarinnen und Nachbarn und Mitbürgerinnen und Mitbürger.»

Zum Warnmix in Deutschland gehören neben Warn-Apps wie «Nina» oder «Katwarn» auch stationäre Sirenenanlagen, Radiodurchsagen, Spruch- und Laufbänder in Fernsehübertragungen, Lautsprecherdurchsagen, mobile Sirenentechnik, Einblendungen in Werbeanlagen in der Stadt und auf Informationstafeln der Bahnhöfe. 

Eine Minute Sirenenton heißt Entwarnung

Um 11.00 Uhr soll bundesweit von den Sirenen ein einminütiger Dauerton zu hören sein, der Entwarnung bedeutet, bevor unmittelbar danach ein auf- und abschwellender Heulton als Probewarnung erklingt. Zur Entwarnung ertönt gegen 11.45 Uhr erneut ein einminütiger durchgehender Ton. 

Beim Warntag vor einem Jahr waren laut Innenministerium rund 1.600 Sirenen in Mecklenburg-Vorpommern einsatzbereit. In Kürze sollen es rund 1.700 sein, wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. «Der Schwerpunkt des Landes liegt gegenwärtig darauf, die vorhandenen Fördermittel so einzusetzen, dass möglichst viele Sirenen an möglichst sinnvollen Standorten errichtet werden, also dort, wo entweder viele Menschen erreicht werden oder besonderen Gefahrenschwerpunkten Rechnung getragen werden muss.»

 

© dpa
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