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Verkehrsunternehmen müssen Betrieb zeitweilig einschränken

Zu wenig Bus- und Bahnfahrer: Die Betriebe leiden unter Personalmangel. Das zeigt eine Umfrage. Die Situation dürfte sich noch verschärfen. Der Branchenverband sieht jedoch eine positive Entwicklung.
Busfahrer in Düsseldorf
Deutschlandweit fehlen Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrer. © Oliver Berg/dpa

Fast jedes zweite Verkehrsunternehmen in Deutschland sieht sich gelegentlich gezwungen, seinen Betrieb wegen Personalengpässen vorübergehend einzuschränken. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes VDV. Dafür wurden 135 Betriebe im März und April befragt. Knapp 43 Prozent gaben dabei an, dass im Jahr 2023 Fahrten aus personellen Gründen ausfallen mussten.

Deutschlandweit fehlen Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrer. Drei von vier Verkehrsunternehmen verzeichneten 2023 einen steigenden Personalbedarf im Vergleich zum Vorjahr, wie die Umfrage zeigt. Der Fachkräftemangel wird sich nach Einschätzung des Verbandes noch verschärfen.

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Das ist auch darauf zurückzuführen, dass der Altersdurchschnitt im Fahrdienst mit 51 vergleichsweise hoch ist. Bis 2030 müssen die Unternehmen der Umfrage zufolge knapp ein Viertel ihrer Fahrer altersbedingt ersetzen. Der VDV prognostiziert, dass 4000 bis 6000 Beschäftigte pro Jahr in Rente gehen. Dem Verband zufolge fehlen zurzeit allein 20.000 Busfahrer.

Wie wird das in der Zukunft?

Die Branche stellt das auch im Hinblick auf die Verkehrswende vor ein Problem: Damit künftig mehr Menschen Bus oder Bahn fahren, müssen die Verkehrsunternehmen ihr Angebot ausbauen. Dafür wird mehr Personal benötigt. Die Betriebe rechnen damit, dass der Bedarf bis 2030 um 20 Prozent steigt.

Immerhin eine Entwicklung stimmt den Branchenverband optimistisch. «Wir sehen ein gesteigertes Interesse der Bewerberinnen und Bewerbern, für Bus und Bahn zu arbeiten und insgesamt mehr Bewerbungen», sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann. Knapp 75 Prozent der Betriebe haben der Umfrage zufolge 2023 mehr Beschäftigte eingestellt als im Vorjahr.

Um beim Fachkräftemangel entgegenzusteuern, wollen die Verkehrsunternehmen ihre Attraktivität steigern - zum Beispiel mit passenden Arbeitszeitmodellen. Momentan arbeiten lediglich 12 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit, weniger als 20 Prozent sind weiblich. Auch die Rekrutierung von Personal im Ausland soll stärker in den Fokus genommen werden. Hier gebe es noch viel Potenzial, «das wir als Branche gemeinsam heben können», sagte Wortmann. Gesucht werden nicht nur Fahrer, sondern auch Ingenieure und IT-Spezialisten.

© dpa
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