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Handwerk: Zuschuss zum Führerschein statt Deutschlandticket

Aus Sicht des Handwerks geht das ÖPNV-Angebot an vielen Menschen vorbei. Im Januar wird es zudem teurer. Die große Kündigungswelle ist bislang ausgeblieben. Viele Kunden müssen jetzt dennoch handeln.
Deutschlandticket
49 Euro im Monat kostet das Deutschland-Ticket bisher - zum Januar wird es neun Euro teurer. (Archivbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Mit dem Deutschlandticket können Fahrgäste seit Mai 2023 bundesweit den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr nutzen. Doch aus Sicht von Handwerkspräsident Jörg Dittrich geht das Angebot an vielen Menschen insbesondere in ländlichen Regionen vorbei. «Leuten auf dem Land zu sagen: Kauft Euch ein Deutschlandticket, das verfängt dort nicht», sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

«Denn dort fährt oft kein Bus mehr, wenn er gebraucht wird, etwa ganz früh am Morgen, wenn man zur Baustelle oder zum Ausbildungsplatz kommen will.» Dem Auszubildenden im ländlichen Raum wäre mehr geholfen, wenn er einen Zuschuss für den Führerschein bekäme, betonte Dittrich.

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Bisher keine Kündigungswelle trotz Preiserhöhung

Tatsächlich wird das Abo für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eher in städtischen Regionen genutzt. Lediglich jeder fünfte Nutzer kommt dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge aus dem ländlichen Raum. Im Schnitt nutzen das Ticket im Monat rund 13,1 Millionen Menschen. 

Eine größere Kündigungswelle ist dem VDV zufolge bisher ausgeblieben, auch wenn das Deutschlandticket ab Januar teurer wird. Der Monatspreis steigt dann von derzeit 49 Euro auf 58 Euro. Wer das Abo über die Kanäle der Deutschen Bahn (DB) abgeschlossen hat und es trotz Preiserhöhung zum Januar fortführen will, muss dem Aufschlag bis spätestens Samstag zustimmen. 

«Sollten Abonnenten der politisch entschiedenen Preiserhöhung nicht zustimmen oder sich nicht fristgerecht zurückmelden, muss die DB das Deutschlandticket-Abonnement mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 leider kündigen», teilte der bundeseigene Konzern mit. 

Verkehrsunternehmen handhaben Preiserhöhung unterschiedlich

Das betrifft indes nicht alle Inhaberinnen und Inhaber. Viele haben das Abo nicht bei der Deutschen Bahn, sondern bei einem der vielen Verkehrsverbünde oder örtlichen Verkehrsunternehmen abgeschlossen. Jeder und jedes von ihnen handhabt den Übergang anders. 

Bei den meisten teilnehmenden Unternehmen läuft das Abo einfach zum höheren Preis weiter, wenn es nicht rechtzeitig zum Jahreswechsel gekündigt wird. Bei anderen Anbietern, wie etwa den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), müssen Kunden widersprechen, wenn sie es nicht weiterführen wollen. In der Regel werden die Inhaber vom jeweiligen Unternehmen darüber informiert, wenn sie in irgendeiner Weise aktiv werden müssen.

Die Mehrheit der Abonnentinnen und Abonnenten, die das Ticket über die Bahn gebucht haben, habe der Preiserhöhung bereits zugestimmt, teilte die Bahn weiter mit. Genaue Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Wem aufgrund der fehlenden Zusage gekündigt wird, oder wer sich kurzfristig dazu entschließt, es doch weiterzuführen, der könne das Abo über die App noch bis zum 31. Dezember reaktivieren. 

Die Bahn äußerte sich zuversichtlich, dass das Abo auch zum höheren Preis ein attraktives Angebot bleibe. Fast alle regulären Nahverkehrsabos seien teurer als das Deutschlandticket, das auch noch flexibler und bundesweit gültig ist, hieß es.

© dpa
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