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IG Metall droht mit «kreativem Ärger» gegen Stahl-Jobabbau

11.000 Stellen will Thyssenkrupp Stahl streichen oder auslagern und einen Standort schließen. Die Arbeitnehmervertreter kündigen Widerstand und «kreativen Ärger» an.
Betriebsrat der Thyssenkrupp AG
Nach der Ankündigung von Thyssenkrupp Stellen abzubauen

Arbeitnehmervertreter und die IG Metall drohen angesichts der Jobabbaupläne bei Thyssenkrupp Stahl mit langanhaltendem Widerstand und «kreativem Ärger». Der Vorstand habe kein schlüssiges Konzept vorgelegt und wolle an seinen Abbauplänen festhalten, sagte der IG-Metall-Bezirksleiter für Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, nach einer Betriebsrätekonferenz aller Stahl-Standorte mit dem Vorstand. «Über betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen verhandeln wir aber nicht.»

Zuvor hatten die Arbeitnehmervertreter in Duisburg stundenlang mit dem Vorstand diskutiert. Die Gespräche seien hitzig verlaufen, sagte ein IG-Metall-Sprecher. Aus dem Tagungsraum waren laute Buh-Rufe zu hören. 

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Das Unternehmen hatte am Montag verkündet, dass die Zahl der Arbeitsplätze bei Thyssenkrupp Stahl innerhalb von sechs Jahren um 11.000 schrumpfen soll. Von jetzt 27.000 Stellen sollen dann noch 16.000 übrig sein. 

Arbeitnehmervertreter kündigen «langen Atem» an

Wenn der Vorstand davon nicht abrücke, werde es Aktionen wie verlängerte Betriebsversammlungen, Mahnwachen und Demonstrationen geben, sagte Giesler. Dabei hätten die Arbeitnehmervertreter einen langen Atem. «Die Auseinandersetzung wird ein Marathon. Wir werden unsere Kräfte gut einteilen.» Am Standort in Kreuztal im Siegerland, der geschlossen werden soll, sei für den 11. Dezember bereits eine große Kundgebung geplant, sagte der dortige Betriebsratschef Helmut Renk. 

Der Vorstand sei weit über das Ziel nötiger Einsparungen hinausgeschossen. «Das ist eine Horrorbotschaft», sagte der Thyssenkrupp-Konzernbetriebsratsvorsitzende Tekin Nasikkol. Thyssenkrupp Stahl sei als mit Abstand größter deutscher Stahlproduzent systemrelevant für das ganze Land und müsse erhalten bleiben. Deutschland benötige auch für seine Wehrfähigkeit eine unabhängige Stahlindustrie. 

Er habe sich am Dienstag darüber auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausgetauscht, der ihn angerufen habe, sagte Nasikkol. Vor dem wichtigsten Standort in Duisburg laufen bereits seit 128 Tagen Mahnwachen. Dort könne in den nächsten Tagen viel passieren, sagte Giesler.

© dpa
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