Der Anteil erneuerbarer Energien an der weltweiten Stromerzeugung wird nach einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) 2025 erstmals die Menge der aus Kohle erzeugten Energie übertreffen. Erwartet wird eine rapide Zunahme der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und ein Anstieg ihres Anteils an der globalen Stromversorgung von 30 Prozent im Jahr 2023 auf 35 Prozent im Jahr 2025, wie die IEA in Paris mitteilt.
Stromnachfrage steigt
Auch die weltweite Stromnachfrage steigt demnach im laufenden Jahr um rund vier Prozent gegenüber 2,5 Prozent im Jahr 2023. Der starke Anstieg des Verbrauchs wird sich auch 2025 mit einem weiteren Wachstum von rund vier Prozent fortsetzen. Es wird erwartet, dass allein die Photovoltaik etwa die Hälfte des Anstiegs der weltweiten Stromnachfrage in diesem und im nächsten Jahr abdecken wird - wobei Solar- und Windenergie zusammen sogar drei Viertel des Wachstums ausmachen werden, prognostizierte die IEA.
Als Gründe für den steigenden Stromverbrauch nennt die Energieagentur eine starke Wirtschaftstätigkeit in wichtigen Volkswirtschaften wie Indien, China und den USA. In der EU hingegen werde die Stromnachfrage mit einem prognostizierten Wachstum von 1,7 Prozent weniger stark zulegen. Auch Hitzewellen mit der verstärkten Nutzung von Klimaanlagen trieben den Stromverbrauch in die Höhe, ebenso wie der expandierende Rechenzentrumssektor, der zur Kühlung Strom benötige.
Prognose: Weiterhin viel Kohle-Verstromung
Trotz des starken Anstiegs bei den erneuerbaren Energien wird die weltweite Stromerzeugung aus Kohle zumindest in diesem Jahr aufgrund des starken Nachfragewachstums, insbesondere in China und Indien, wahrscheinlich nicht zurückgehen, so die IEA. Infolgedessen stagnierten die Kohlendioxid-Emissionen des globalen Stromsektors, mit einem leichten Anstieg im Jahr 2024, gefolgt von einem Rückgang im Jahr 2025.
«Das Wachstum der weltweiten Stromnachfrage in diesem und im nächsten Jahr wird zu den schnellsten der letzten zwei Jahrzehnte gehören, was die wachsende Rolle der Elektrizität in unseren Volkswirtschaften sowie die Auswirkungen schwerer Hitzewellen verdeutlicht», sagte der IEA-Direktor für Energiemärkte und Sicherheit, Keisuke Sadamori. «Es ist ermutigend zu sehen, dass der Anteil der sauberen Energie am Strommix weiter steigt, aber dies muss viel schneller geschehen, um die internationalen Energie- und Klimaziele zu erreichen.»