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Deutsche Firmen in China klagen über Preisdruck

Die Probleme für deutsche Firmen in China werden nicht weniger. Vor Habecks Besuch fordert die deutsche Handelskammer mehr Unterstützung. Manche blicken pessimistisch in die Zukunft.
Containerterminal in China
China hat im Inland mit einer zu geringen Nachfrage zu kämpfen. © Wang Chun/Xinhua/dpa

Vor dem China-Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck haben deutsche Firmen in der Volksrepublik mehr Unterstützung aus Berlin gefordert und auf Probleme aufmerksam gemacht. Wie eine Umfrage der deutschen Auslandshandelskammer (AHK) ergab, bewerteten 61 Prozent von mehr als 180 Mitgliedsunternehmen Preisdruck aktuell als die größte Herausforderung. Grund sei der intensive Wettbewerb, der durch die schwache Nachfrage in China und global verstärkt werde, sagte Clas Neumann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Handelskammer in Ostchina, in Peking. 

Die Firmen forderten laut der Umfrage von dem Grünen-Politiker, der in dieser Woche China besucht, am meisten, sich für eine Gleichbehandlung chinesischer und ausländischer Firmen in China einzusetzen. Man hoffe, dass die jüngst von der EU angedrohten Strafzölle gegen E-Autos aus China nicht das einzige Gesprächsthema seien, sagte Maximilian Butek, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Ostchina. Deutsche Firmen dort klagen schon länger über unfaire Wettbewerbsbedingungen und einen erschwerten Marktzugang. 

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Überkapazitäten drücken aufs Geschäft

75 Prozent der Firmen gaben in der Umfrage außerdem an, Überkapazitäten in ihrer Branche zu beobachten. Bei fast allen wirkten sich diese auf das Geschäft aus. China wird schon länger vorgeworfen, staatlich gestützt Überkapazitäten etwa in der Batterieherstellung und Solarindustrie zu produzieren, das heißt mehr herzustellen als die Nachfrage hergibt. Peking streitet die Vorwürfe ab. Jene Industriebereiche würden von Innovation angetrieben, heißt es immer wieder.

Laut Butek wird der Markt das Problem der Überkapazitäten von selbst regeln. «Wir glauben, dass das nun eher ein mittelfristiger Effekt ist, aber dieser wird nicht in den kommenden zwei oder drei Jahren gelöst sein bis es zu einer Konsolidierung kommt und sich die Überkapazitäten damit verringern», sagte er. Die AHK hoffe ferner auch auf eine höhere Nachfrage weltweit.

Ausblick der Firmen verhalten

Trotz vieler Probleme innerhalb und außerhalb Chinas bleibt mehr als ein Drittel (38 Prozent) der deutschen Firmen laut der Umfrage optimistisch und erwartet eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Fast die Hälfte rechnet nicht mit einer Veränderung und 16 Prozent sehen eher eine Verschlechterung. Nur rund ein Viertel erwartet steigende Gewinne in diesem Jahr. In den kommenden zwei Jahren will lediglich etwas mehr als die Hälfte mehr in China investieren. 

China hat im Inland mit einer zu geringen Nachfrage zu kämpfen, während eine Immobilienkrise, hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten und Schulden der Lokalregierungen auf die Wirtschaftsleistung drücken. Im Ausland knirscht es im Handel mit den wichtigen Partnern USA und EU. An der AHK-Umfrage beteiligten sich laut der Interessenvertretung deutscher Firmen in China zwischen dem 21. und 29. Mai 186 der insgesamt 2100 Mitgliedsunternehmen. Am stärksten waren Firmen aus dem Maschinenbau und der Automotive-Industrie vertreten.

© dpa
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